Aus sich herausgehen, das ist eine eindrucksvolle Übung um zu sehen, ob man noch auf eigenen Füßen steht.

Ernst Ferstl (*1955) österreichischer Lehrer und Autor


Aus sich herausgehen, aus der Haut fahren, hat einen leicht negativen Beiklang, wenn man es so formuliert. Über sich hinauswachsen, meint vielleicht dasselbe, klingt aber viel positiver. Um es etwas neutraler zu gestalten: etwas tun, was man normalerweise nicht tut. (tun kann?)
Und auf eigenen Füßen stehen? Das meint wohl selbstständig zu sein, etwas aus eigener Kraft zu schaffen. Wenn man aus sich herausgeht, dann ist das etwas, mit dem sonst keiner rechnet, bei dem man erstmal wenig Unterstützung findet, "man solle sich ja lieber wieder einkriegen", mag es einem entgegenkommen. Und gerade deshalb ist die eigene Kraft dabei wichtig, ohne die geht das nämlich nicht, aus sich herausgehen. Wenn man nicht auf eigenen Füßen steht, dann geht das leicht ins Leere, man verliert ohne Halt den Tritt, und die Sache scheitert.
Aus sich herausgehen, das muss gar nichts so großes sein, es muss vor allem überraschend sein, und wenn es das nur für einen selbst ist. Das kann damit anfangen endlich mal ein bestimmtes Buch zu lesen, etwas neues zu lernen, eine Sportart auszuüben, oder sich zu engagieren für seine Überzeugungen, Aufgaben zu übernehmen, die man sonst eher nicht übernimmt.
Also geht mal aus euch raus!


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