Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.

Albert Schweitzer (1875-1965) elsässischer Arzt, Theologe und Philosoph


Da hat das Albert Schweitzer mal gut auf den Punkt gebracht. Viele Leute sehen sich als Teil von etwas, ohne wirklich etwas dafür zu tun. Wenn man zu einer Gemeinschaft gehören will, muss man sich auch entsprechend verhalten und mitwirken. Das bezieht Albert Schweitzer hier auf die Christenheit, an die rehct hohe Ansprüche gestellt werden, die Nachfolge Christi ist nichts, was man mal eben machen kann, sondern eher eine Entscheidung für's Leben. Die Konsequenzen übersteigen "in die Kirche gehen" bei weitem.
Aber wir müssen gar nicht so weit greifen, auch Familie ist eine Gemeinschaft, die mitwirken erfordert. Man kann einwenden, dass wir alle in eine Familie geboren werden, also nun automatisch da drin sind, ob wir wollen oder nicht. Das mag für die biologische Definition von Familie stimmen, aber Familie sollte weitaus mehr sein, als nur eine Gemeinschaft, die durch Verwandtschaft entstanden ist, sonst aber nichts verbindet.
Und so gibt es sicherlich noch viele Beispiele in unserem Leben, die wir erstmal als selbstverständlich hinnehmen, dass wir dazugehören, über die sich aber das Nachdenken mal lohnt. Jede Gemeinschaft steht für etwas, vertritt ewtas nach außen hin, gemeinsame Werte, Interessen, usw. Man sollte sich gut überlegen, ob man in diesen Dingen überhaupt übereinstimmt, ob man bereit ist die Konsequenzen zu tragen, die sich aus der Zugehörigkeit ergeben. Was kann man tun, wenn man feststellt, dass das nicht so stimmt? Man kann dann versuchen die Gemeinschaft in seine eigene Richtung zu verändern, dabei wird man aber sicherlich auch Kompromisse eingehen müssen, oder aber man muss sich von dieser Gemeinschaft lösen.


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