Die Forderung, geliebt zu werden, ist die größte der Anmaßungen.

Friedrich Nietzsche (1844-1900) deutscher Philosoph


Eigentlich verdammt hart. Ist das nicht eine legitime Forderung, von den Eltern, von den Geschwistern, von den Kindern, vom Partner geliebt zu werden? Hat man da nicht quasi auch ein Recht drauf, wenn man mal überlegt was man alles getan hat, wenn man daran denkt, wieviel Liebe man den anderen entgegenbringt?
Nein. Liebe muss immer bedingslos bleiben. Die Forderung geliebt zu werdne, weil man ja selbst liebt, ist wirklich anmaßend. "Ich hab dich nur lieb, wenn du mich lieb hast", das ist emotionale Erpressung, aber keine Liebe. Wenn ich jemanden liebe, dann auch, wenn diese Liebe nicht erwidert wird, dann auch, wenn der andere zeitweise schlecht auf mich zu sprechen ist.
Jemanden zu lieben, heißt denjenigen als Person zu lieben, mit seinen Schwächen und Fehlern, nicht ein Bild zu lieben, das man sich vom anderen gemacht hat und in das man ihn gerne pressen würde, zu dem er sich hinverändern soll. Natürlich gibt es immer Dinge die einem am anderen stören, Fehler die man sieht, aber bedingungslos lieben heißt eben auch mit diesen Fehlern zu lieben, aber natürlich auch, wenn derjenige sich dazu entschließt, diese Fehler anzugehen. Es heißt jemanden zu lieben, egal welchen Weg er wählt und ob man diesen Weg für richtig oder falsch hält.
Und obwohl es nicht schön ist, meistens sogar sehr schmerzahft, wenn man nicht geliebt wird, ist es doch eine Anmaßung dies vom anderen zu verlangen.


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