Tritt nicht in die Fußstapfen der alten Meister, aber suche, was sie suchten.

Matsuo Basho (1644-1694) japanischer Dichter


Komisch... sollte man denn nicht einem Vorbild nacheifern? Ja und nein. Es ist nicht verkehrt ein Vorbild zu haben. Aber in dessen Fußstapfen zu treten? Das sollte man sich gut überlegen. Die Fußstapfen könnten ein paar Nummern zu groß sein. Es hilft ja auch nichts einen Weg abzugehen, den jemand bereits abgelaufen hat, das wird nie der eigene Weg sein. Damit würde man seine Individualität verleugnen und letztlich nur eine schwache Kopie des Vorbilds werden.
Aber die Ziele des Vorbilds, also das weswegen jemand unterwegs ist, dem darf man ruhig entgegenstreben, nur eben auf dem eigenen Pfad. Man muss nur seinen eigenen Weg zum Ziel finden, sonst läuft man auch in Gefahr nie anzukommen, denn der andere Weg könnte für einen selbst unüberwindbare Hindernisse mit sich bringen.
Ein Beispiel das mir in den Sinn kommt: Man hatte einen guten Lehrer, jemanden der mit Leib und Seele zu seinem Beruf stand und das wirklich gut gemacht hat. Und nun will man selbst Lehrer werden. Es ist gut, wenn man selbst die gleiche Begeisterung sucht, wenn man auch ein guter Lehrer werden will. Es wäre aber verfehlt wenn man dafür versucht wie der Lehrer zu werden, seine Methoden einfach nur kopiert und nachahmt. Man muss seine eigenen Methoden finden, seinen eigenen Stil zu lehren. Nicht dass man sich dafür nicht den einen oder anderen Kniff abschauen könnte, aber in der Gesamtheit muss man zu einem eigenen Konzept finden. Denn nur ein solches kann man selbst wieder mit Leib und Seele leben und vertreten und so vielleicht seinerseits zu einem Vorbild für andere werden.


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