Weihnachtszeit ist eine Zeit des Gebens. Dies trifft umso mehr auf den heutigen Tag des heiligen Sankt Nikolaus zu. Wichtig ist aber nicht nur das Geben selbst, sondern eben wie es geschieht. Was ist mein Motiv, wenn ich gebe? Will ich der Welt zeigen, welch großzügiger Mensch ich bin und stelle mit meinen Geschenken doch nur mich selbst zu Schau? Will ich Dank von den Beschenkten? Erwarte ich gar, etwas zurückzuerhalten? Bin ich wählerisch und gebe nur bestimmten Menschen etwas und enthalte allen anderen etwas vor? Muss man sich meiner erst als "würdig" erweisen, damit ich gebe?
Das alles ist nicht die rechte Art des Gebens. Wenn man gibt, so solle man es tun, wie die Natur. Ein Baum gibt uns seine Früchte, ohne sich zur Schau zu stellen, ohne etwas zurückzufordern und ohne einen Unterschied zu machen, wem er gibt.
Prinzipiell können wir zwei Dinge geben: Besitz und Zeit. Wenn wir unseren Besitz geben, dann greifen wir nur dem Unvermeidlichen vor, denn wenn wir sterben, dann wird unser Besitz gegeben, ohne dass wir noch einen großen Einfluss darauf haben. Darum sollten wir Geben, solange die Zeit des Gebens noch unsere ist.
Wenn wir von unserer Zeit geben, dann geben wir etwas von uns selbst, unserem höchsten Gut. Und der, der dieses Geschenk annimmt, gibt ebenso von seiner Zeit wie er unsere empfängt. Das wahre Geschenk einer Freundschaft liegt in der Zeit, die wir uns füreinander nehmen und geben.
Und vergesst nicht heute in die Stiefelchen zu schauen ;-)
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