Man mag den Sturm von Armeen aufhalten, aber man hält nicht den Sturm von Ideen auf.

Victor Hugo (1802-1885) französischer Schriftsteller


Victor Hugos Aussage hat für mich mehrere Bedeutungen. Zuersteinmal: "Die Gedanken sind frei", denn Ideen (Gedanken?) sind unaufhaltsam. Im Gegensatz zu Menschen kann man sie nicht einsperren oder töten. Viele Menschen, die für die Herrschenden gefährlich waren, wurden eingesperrt, aber die Revolutionen hat dies selten verhindern können. Es war nicht nur Ghandi selbst der Indien befreite, sondern seine Ideen, die die Menschen dazu brachten ihm zu folgen und für die Ideen alles zu erdulden, die Schläge, die Festnahmen und die Schüsse. In diesem Sinne kann man Hugos Worte lesen, dass man in der Lage sein mag Menschen aufzuhalten, aber gegen Ideen machtlos ist.
Eine andere Bedeutung lässt sich dem abgewinnen, wenn wir es so betrachten, dass wenn Ideen stärker sind als Armeen, dass man dann zum Erreichen seiner Ziele auf Gewalt verzichten und stattdessen mit guten Ideen überzeugen sollte. Und das umgekehrt der richtige Weg auf Ideen zu reagieren nicht Gewalt ist, sondern andere Ideen. Ich kann einer schlechten Idee eine andere, bessere entgegensetzen: Dem Rassismus die Menschenrechte, der Diktatur die Demokratie. Dass ein solches Entgegensetzen anderer Ideen notwendig ist, lehrt uns die Geschichte. Nach dem ersten Weltkrieg waren die Armeen der Deutschen besiegt, aber man gab den Menschen zu wenig neue Ideen und so gährte unter der Oberfläche bei zu vielen der Nationalismus weiter.
Leider werden solche Fehler in ähnlicher Weise heute wieder begangen. Dem Terrorismus wird nicht Toleranz, Gewaltlosigkeit und Verständnis entgegengesetzt, sondern Angst, Kontrolle und Gewalt. Das sind aber keine Ideen, die Früchte tragen sollten und erst Rechte keine, die als Gegenentwurf taugen.


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