An dem Tag, an dem wir voller Überzeugung sagen können, dass alle Kinder dieser Welt unsere Kinder sind, beginnt der Friede auf Erden.

Hermann Gmeiner (1919-1986) österreichischer Sozialpädagoge, gründete nach dem Zweiten Weltkrieg die SOS-Kinderdörfer


Sind alle Kinder unsere Kinder? Was ist das für eine Vorstellung? Hat man denn mit seinen eigenen Kindern nicht schon genug zu tun? Und wenn man gar keine Kinder will? Die geforderte Elternschaft im Zitat ist wohl eher ideell zu verstehen. Natürlich kann ich nicht Mutter oder Vater für alle Kinder auf der Welt sein, aber ich kann alle Kinder auf der Welt ebenso lieben, wie meine eigenen Kinder. Denn das ist es doch, was Eltern und Kinder verbindet: Liebe. Ich kann sogar versuchen alle Kinder zu lieben, wenn ich gar keine eigenen habe.
Ich denke, Gmeiner meinte vor allem, dass wir gegenüber den Kindern eine liebevolle Haltung einnehmen sollten. Und in dem Moment, in dem ich die Kinder dieser Welt aufrichtig liebe, in diesem Moment verbietet sich für mich jeder Krieg, jede Gewalt gegen andere. Jemanden zu lieben bedeutet ja auch, sich um denjenigen Sorgen, an seinem Schicksal anteilnehmen. Kinder aber sind die leidtragenden jedes Krieges und jeder militärischen Handlung (auch im eigenen Land). Kinder verlieren ihr Heim, ihre Eltern, Kinder sind die häufigsten Opfer von Minen, Krankheiten und Verletzungen können schnell tödlich sein uvm.
Der Friede beginnt aber nicht nur durch uns, die wir den Kindern der Welt solches Leid ersparen wollen, sondern der Friede beginnt auch in den Kindern, weil die Kinder, die nächste Generation also, in einer liebevollen Atmosphäre aufwachsen. Kinder, denen wir von Anfang an mit Liebe begegnen, werden hoffentlich auch liebevolle Menschen, die ebenfalls kein Interesse mehr an Krieg und Gewalt haben.


Tür schließen