Viel Kälte ist unter den Menschen, weil wir nicht wagen, uns so herzlich zu geben, wie wir sind.

Albert Schweitzer (1875-1965) elsässischer Arzt, Theologe und Philosoph


Das Zitat stimmt mich etwas nachdenklich, sollte es wirklich so sein, dass wir uns kälter geben als wir sind? Leben wir unsere eigene, unsere mögliche Herzlichkeit gar nicht aus? Sollten wir etwa von dem Besten das wir haben, unserer Liebe zu unseren Mitmenschen (also unserem Herzen), zurückhalten? Warum sollten wir das tun?
Vielleicht, weil gebrannte Kinder das Feuer scheuen, und zu viel Offenheit auch zu Verletzungen führen kann. Vielleicht, weil wir zwar gerne herzlicher wären, aber glauben, dass wir uns härter geben müssen in einer Welt, in der der Konkurenzkampf alles bestimmt. Vielleicht ist es auch schwer über seinen eigenen Schatten zu springen und doch mal nett zu sein, obwohl die anderen etwas ganz anderes von einem erwarten. Vielleicht trauen wir uns auch nicht den ersten Schritt auf den anderen zuzugehen und warten insgeheim darauf, dass doch der andere bitteschön mit dem Herzlichsein anfangen möge.
Es kann so viele (gute?) Gründe geben, wegen der wir uns immer wieder verschließen und nicht von unserem ganzen Herzen geben und unsere Freundlichkeit nicht unsere ganze Freundlichkeit ist und unser Herz noch so viel mehr Wärme gegeben hätte. Ich finde, wir sollten das mal riskieren, so herzlich zu sein nach außen, wie wir wirklich sind. Das kann gut tun und irgendwer muss doch mal den ersten Schritt machen, es lohnt sich.


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