Gewaltlosigkeit bedeutet keineswegs Ablehnung jeglicher Konfrontation mit dem Bösen. Sie ist meiner Auffassung nach im Gegenteil eine Form eines sehr aktiven Kampfes - echter als der gewalttätige Gegenschlag, dessen Wesen im Grunde die Vermehrung der Boshaftigkeit ist.

Mahatma Gandhi (1869-1948) indischer Volksführer


Gewaltlosigkeit ist nicht mit Schwäche gleichzusetzen. Schon Jesus fordert uns auf, dass wir nicht Auge um Auge kämpfen sollen, sondern dass wir beim Schlage auf die Wange auch noch die andere Wange hinhalten sollen. Das hat aber nichts damit zu tun, dass wir schutzlos sein sollten. Der Verzicht von Gewalt bedeutet ja, dass man theoretisch zurückschlagen kann, aber aus eigener Einsicht darauf verzichtet. Wenn ich nicht zurückschlagen könnte, dann ist es auch kein Verzicht, wenn ich das nicht tue.
Gewaltlosigkeit ist also eine Haltung der Stärke, in der ich der Versuchung widerstehe Gewalt als Lösung zu nutzen. Diese Haltung ist aber keineswegs passiv, sie fordert von mir, dass ich andere Wege finde Konflikte zu lösen. In diesem Sinne muss man kreativ und aktiv werden. Ein Kampf mit Gewalt provoziert Gegengewalt, er führt zu keiner Lösung, die dauerhaft friedlich ist. Eben deswegen müssen wir Wege ohne Gewalt finden auch gegen Gewalt, die andere uns antun. Das fordert viel von uns und ist sicherlich nicht einfach, aber ein Weg der sich lohnt.


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