Was ist Leben? Eine gute Frage, die sich die Menschen immer und immer wieder gestellt haben und auf die es zahlreiche Antworten gibt. Man kann das naturwissenschaftlich begründen, ethisch, religiös, philosophisch, usw. Ich habe für heute mal die Antwort eines Indianerhäuptlings darauf ausgewählt.
SPannend daran finde ich, dass Crowfoot Leben nicht am Lebewesen selbst festmacht, sondern an einem Moment. Er sagt ja nicht, Leben sei ein Glühwürmchen, sondern Leben sei das Aufleuchten des Glühwürmchens. Aber es ist nicht nur der Moment, sondern auch dass er wahrgenommen wird, das Aufleuchten in der Nacht, der Atem eines Büffels im Winter (den man also deutlich sehen kann) und zuletzt der Schatten, der sich im Sonnenuntergang verliert, weil es ohne Licht keinen Schatten gibt.
Diese Reduzierung auf den Moment kennen wir auch von der christlichen Mystik, der zufolge der wichtigste Augenblick im Leben immer der aktuelle ist. Wenn wir das Leben selbst in einem Augenblick widerspiegeln wollen, was muss das dann für ein Augenblick sein? Einen, den wir als solchen auch wahrnehmen, der die Schönheit des Lebens wiedergibt, aber nicht außergewöhnlich, denn er soll das Leben in seinen vielen Facetten, auch seinen ganz gewöhnlichn einfangen.
Wer mal Nachts wandern war und dann ein paar Glühwürmchen erlebt hat, der wird sicherlich bestättigen können, dass dies ein fazinieredes Schauspiel ist, aber auch einfach so und im Kleinen stattfindet. Der Moment vor dem Sonnenuntergang ist auch etwas besonderes, wenn die Schatten forthuschen über die Landschaft, aber es ist ein Schauspiel, dass wir jeden Abend auf's neue genießen können. Nur bei dem Büffel im Winter muss ich passen, das habe ich noch nie gesehen. Dafür aber unzählige andere Dinge, die man in Crowfoots Aufzählung eingliedern könnte.

Tür schließen