Mit einem Buch konnte man im vorigen Jahrhundert noch Völker aufrütteln.

Bernhard Grzimek (1909-1987) deutscher Zoologe, Verhaltensforscher, Zoodirektor, Tierfilmer und Sachbuchautor


Welch wehmütige Aussage, die Grzimek uns da präsentiert. Das klingt etwas nach einem "früher war alles besser", denn früher, ja früher, da konnte man mit einem Buch noch die Leute erreichen, sie wachrütteln und die öffentliche Meinung beeinflussen. Bücher sind etwas ganz wundervolles und man sollte die Macht des geschriebenen Wortes nicht unterschätzen. Nicht nur Gutes wurde mit Hilfe von Büchern verbreitet, aufrütteln funktioniert in mehr als nur eine Richtung. Ganz hart traf das Aufrütteln den Autor der "Satanischen Verse", der nun fortan wegen dieses Buches um sein Leben bangen muss.
Aber so ein ganzes Volk mit einem Buch aufrütteln ist vielleicht wirklich schwer geworden. Dennoch, es sind mehr Menschen denn je miteinander vernetzt. Das Buch ist nicht mehr das richtige Medium, aber das heisst ja nicht, dass es kein Medium mehr gibt um viele Menschen aufzurütteln. Im Gegenteil würde ich für mehr Kreativität im Umgang mit den Medien plädieren. Wurde früher ein bekanntes Buch noch viel gelesen und war es so möglich einen Eindruck auf viele Menschen zu machen, so ist vielleicht heute das Internet gefragt? Unsere Möglichkeiten zu kommunizieren sind rapide angewachsen. Im 19. Jh. konnte man nicht mal eine Radioübertragung bewerkstelligen, heute kann jeder einen Internetradiosender betreiben. Unsere Möglichkeiten haben sich vermehrt, wir müssen nur noch lernen sie zu nutzen.


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