Wenn du irgendetwas verloren hast, nimm an, du hättest es einem Armen gegeben.

Jiddisches Sprichwort


Das ist eigentlich eine ganz hübsche Idee. Hat man etwas verloren, so ist es nunmal verloren. Es kommt nicht wieder, es ist weg. Das ist ganz wörtlich ein Verlust und keiner hat etwas davon. Folgt man aber der Intention des Sprichworts, so kann man sich vorstellen, dass der für einen selbst sinnlose Verlust doch noch jemandem etwas nutzt. Es ist ja im Übrigen viel schöner etwas zu verschenken als es zu verlieren. Und wer weiß, vielleicht findet es ja tatsächlich jemand der unsere verlorene Sache gebrauchen kann. Anstatt nach Hause zu kommen und zu erzählen, was man verloren hat, kann man künftig berichten, was man Gutes durch ein Geschenk getan hat.
Man kann nichta lles was man verlieren kann auch sinnvoll verschenken. Mit meinem Haustürschlüssel kann man ohen böse Absichten weiter nichts anfangen. Meine wichtigen Aufzeichnungen verstehe eh nur ich selbst (und selbst das nicht immer). Aber wenn ich ganz handfest 20 Euro verliere, einfach nicht mehr weiß, wo sie sind, dann ist es doch etwas tröstlicher sich vorzustellen jemand anderes, der sie dringender braucht als ich, hat dieses Geld, als dass es einfach nur weg ist.


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