Viel Leid und viel Unglück entstehen, wenn Du jeden Gedanken, der dir durch den Kopf geht, für die Wahrheit hältst. Situationen machen nicht unglücklich. Sie mögen physische Schmerzen verursachen, aber sie machen nicht unglücklich. Deine Gedanken machen dich unglücklich. Deine Interpretation, die Geschichten, die du selbst dazu erfindest, machen dich unglücklich.

Eckhart Tolle (*1948) deutscher Mystiker und Autor


Das Zitat ist ja schon eine Geschichte für sich. Da muss ich eigentlich kaum noch was zu sagen. Ja, eine Situation als etwas objektives kann uns nicht unglücklich machen. Glück oder Unglück resultieren aus unserer eigenen Interpretation der Situation.
Die offensichtliche Schlussfolgerung daraus ist, dass wir unser Glück selbst in der Hand haben. Denn ob wir mit den Situationen unseres Lebens glücklich sind oder nicht, das liegt an uns selbst, das können wir verändern. Das ist natürlich kein Schalter im Kopf, den man einfach umlegen kann. "Oh, da geht es jemandem, den ich liebe, sehr schlecht, das macht mich unglücklich... *klick* ... aber jetzt bin ich wieder glücklich". So einfach ist es nicht. Man kann aber schrittweise seine Überzeugungen und Interpretationen hinterfragen, die einen unglücklich machen und versuchen eien neue/andere Sichtweise auf die Dinge zu gewinnen.
Eine andere Möglichkeit das Zitat zu lesen, ist es so zu sehen, dass zwei Menschen in der gleichen Situation ganz unterschiedlich damit umgehen können und zu ganz anderen Ergebnissen kommen. Der Eine mag über ein Unglück zerbrechen und kaum noch zurecht kommen, während ein Anderer, der genauso davon btroffen ist, damit besser zurecht kommt, das einfach besser handhaben kann. Und der Unterschied liegt in der Interpretation der Umstände.
Man sollte also niemanden als gefühlskalt oder weniger betroffen vermuten, nur weil er nicht so unglücklich ist wie man selbst. Ebenso sollte man sich z.B. nicht ärgern, wenn sich jemand nicht so über ein Geschenk o.ä. freut, wie man das selbst angenommen hätte. Es wäre ein falscher Schluss anzunehmen, dass in ihm nicht dieselbe Freude vorhanden ist, wie in uns, nur weil er sie nicht so nach außen trägt, wie wir das vielleicht getan hätten.


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