Wir finden drei Gründe für Streit in der menschlichen Natur: erstens Konkurrenz, zweitens Mangel an Selbstvertrauen, drittens Ruhmsucht.

Thomas Hobbes (1588-1679) englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph


Dies sollen also nach Hobbes die drei Gründe für Konflikte sein. Nun, dass Konkurrenz nicht nur die Produktivkräfte freisetzt, ist wohl klar. Wo Menschen um ihr Überleben kämpfen müssen, wo nicht genug für alle zum Leben da ist, da wird Konkurenz tödlich und da streiten Mneschen. Aber auch in anderen, harmloseren Situationen ist Konkurenz ein Pulverfass. Wer kennt nicht die heranwachsenden Jugendlichen, die in Konkurenz "um ein Mädel" in Streit geraten. Die ein Imponiergehabe an den Tag legen, das dann später zum Streit führt.
Das führt schon zum dritten hin, der Ruhmsucht. Viele Despoten stürzten ganze Völker ins Unglück, lösten verherrende Kriege aus, nur um "unsterblich" zu werden, in die Geschichte einzugehen, egal wie sinnvoll diese Konflikte waren. Warum musste Napoleon ganz Europa zu erobern suchen? In Frankreich herrschte ja kein Mangel an Land oder anderen Dingen. Was wollte Alexander der Große mit seinem Reich eines Tages anfangen? Unter der Ruhmsucht mussten schon viele leiden. Wer Gutes tun will, kann das auch leise tun, aber wer berühmt werden will, wer etwas "Großes" tun will, der muss das laut tun.
Und letztlich bleibt das mangelnde Selbstbewusstsein. Wer selbstbewusst ist, der hat es nicht nötig für seinen Ruhm einen Streit anzufangen, der braucht das nicht. Der muss sich nicht im harten Konkurenzkampf beweisen, der weiß schon, was er kann und ist damit zufrieden, zumindest zufrieden genug um nicht gleich einen Streit vom Zaun zu brechen. Der kann auch mit Beleidungen umgehen und lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen.
Natürlich gibt es Konflikte, da muss man aufstehen, mit allem Selbstbewusstsein und ohne Ruhmessucht und Konkurenz, wenn man seine Werte verteidigen muss, wenn man gegen Intoleranz etwas tun muss, dann kann man auch in einen Streit geraten, aber das sind die Konflikte, die ausgetragen werden müssen, wo jede Vermeidung falsch wäre. Was nicht heisst, dass diese Konflikte auch gewaltsam ausgetragen werden müssen.


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