Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen.

Erich Kästner (1899-1974) deutscher Schriftsteller


Standpunkt kommt ja auch von stehen, sonst würde es auch Sitzpunkt heißen. Lustigerweise gibt es viele Sitzpunkt, die man verteidigt, gegen gute Argumente, gegen die Vernunft, gegen Freunde, die einem helfen wollen. Ja, wenn man es sich erstmal so richtig bequem gemacht hat auf seinem SItzpunkt, dann sitzt man darauf vieles einfach aus. Da ist geistige Flexibilität gefragt, sich von seinem Sitzpunkt zu erheben, ihn wieder zum angreifbaren und streitlustigen Standpunkt zu machen, um den man ruhig fechten darf. Es ist ja nicht verkehrt, seine Meinungen und Ansichten zu vertreten und auch notfalls zu verteidigen. aber wir müssen immer auch bereit sein, unsere Standpunkte hinterfragen zu lassen und selbst hin und wieder kritisch zu prüfen. Labidar zu sagen, "das ist so, das mache/denke ich schon immer so, basta!" das wird nirgendwohin führen. Wenn man einen Standpunkt hat, kann man ihn ja auch begründen und versuchen dem anderen verständlich zu machen. Zu den meisten Standpunkten gibt es eine Historie, wie wir dazu gekommen sind. Die mag berechtigt sein, aber es schadet auch nichts, einmal darüber zu reflektieren und vielleicht kommt man dem einen oder anderen Punkt ja doch zu dem Schluss, dass man das so eigentlich gar nicht mehr 100% vertritt. Und dann ist es Zeit sich zu erheben und sich einen neuen Punkt zu suchen, ohne Sitzkissen, ganz im Stehen.


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