Verbietest Du den Gebrauch feingeknüpfter Netze in großen Teichen, dann werden dort mehr Fische und Schildkröten sein, als die Menschen essen können. Wenn Du Äxte und Hacken im Wald nur zur richtigen Saison erlaubst, dann wird man dort mehr Holz ernten, als die Menschen benötigen.

Mengzi (370 v.Chr. - 290 v.Chr.) Nachfolger des Konfuzius


Das finde ich irgendwie krass. Vor 2300 Jahren nimmt uns jemand den Umweltschutz vorweg und erkennt, dass alles zusammenhängt. Der Mensch soll die Natur schonen und er bekommt mehr, als er braucht. Aber das ist irgendwo auch der Punkt. Was braucht der Mensch? Die heutige Industriegesellschaft scheint mehr zu brauchen, als die Natur ihr geben kann. So werden die Meere leergefischt, die Wälder gerodet, Intensivtierhaltung betrieben. Aber brauchen wir das alles wirklich? Wieviel Fleisch und Fisch müssen wir jeden Tag essen?
Aber nicht nur Nahrung. Auch andere Güter sind in fragwürdiger Anzahl vorhanden. Und werden Dank unserem Konsumhunger über die halbe Welt verschifft. Wieviel technische Geräte brauchen wir und in welchen Abständen? Sachen die noch völlig intakt sind, werden weggeworfen, neue gekauft und alles für die magische Konjunktur, die am Leben gehalten werden muss. Eine Spitze dieses Eisbergs war wohl die Abwrackprämie im letzten Jahr. Da wurde man dafür bezahlt, sein altes (vielleicht noch völlig intaktes) Auto gegen ein neues einzutauschen. Egal ob das neue umweltfreundlicher war als als das alte.
Da fragt man sich manchmal, wonach streben wir eigentlich? (Also wir als Gesellschaft.) Dass jeder Arbeit hat? Dass jeder etwas zu essen und ein Dach über dem Kopf hat? Streben wir überhaupt noch nach etwas, oder versuchen wir verzweifelt unsere Schulden zu verwalten und die abflaubende Wirtschaft irgendwie am Laufen zu halten?


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