Es ist schrecklich schwer, gerecht zu sein zu seiner eigenen Vergangenheit.
Marie Helene Haushofer (1920-1970) österreichische Schriftstellerin
Ich weiß zwar nicht wierum die Autorin ihr Zitat verstanden haben möchte, aber es geht in beide Richtungen. Einerseits ist es schwer sich Fehler einzugestehen, die man begangen hat. Man lügt sich seine eigene Vergangenheit sozusagen schön. Und das ist ja ganz einfach, schließlich geht es in diesem Fall um ein internes Zwiegespräch. Man kann gegen sich selbst nur verlieren.
Andererseits kann man sich selbst gegenüber zuweilen auch eine ungewöhnliche Härte an den Tag legen, die man anderen gegenüber gar nicht zeigen würde. Da wird das eigene Verhalten scharf kritisiert und beurteilt, fatalistisch vielleicht. Dabei hätte man einem anderen diesen Fehler längst verziehen. Aber dass man selbst das getan hat, das nagt an einem, am Ego oder auch am Gewissen.
Was einem fehlt, ist soetwas wie ein Blick von außen, man kann ja nicht aus seiner Haut und sich mal objektiv als Dritter sehen. Trotzdem lohnt diese Übung, denn man kann den Blick auf sich schärfen für eine gerechtere Sicht der eigenen Vergangeheit. Vielleicht hilft es ja auch mit anderen darüber zu sprechen, die dabei waren.
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