Das Gesetz hat die Menschen nicht um ein Jota gerechter gemacht; gerade durch ihren Respekt vor ihm werden auch die Wohlgesinnten jeden Tag zu Handlangern des Unrechts.

Henry David Thoreau (1817-1862) US-amerikanischer Schriftsteller


Nur weil es Gesetze gibt, werden die Menschen dadurch nicht gerechter. Stehlen ist verboten, aber das heisst nicht, dass nun nicht mehr gestohlen wird. Zwar hat die Strafe sicherlich eine abschreckende Wirkung, also wird es Menschen geben, die stehlen nicht, weil sie eine Strafe fürchten. Das Verhindert in diesen Fällen zwar das Stehlen, aber die Menschen macht es nicht besser. Das ist wie in der Bergpredigt, wo uns Jesus sagt, dass derjenige ein Ehebrecher ist, der daran denkt. Es geht um die innere Einstellung. Wenn ich stehlen will, es aber nur nicht tue aus Angst vor dem Gesetz, bin ich dann wirklich besser als jemand der tatsächlich stiehlt?
Gesetze können Menschen nicht besser machen, nur den sozialen Frieden etwas sichern. Die eigentliche Instanz ist wohl unser Gewissen. Aber seit den grundlegenden zehn Geboten sind ne Menge neuer Gesetze entstanden. Und einiges kann man heute so ganz auch nicht mehr verstehen. Henry David Thoreau war zum Beispiel als Lehrer in seiner Zeit verpflichtet unartige Schüler zu prügeln. Die Prügelstrafe war eine angeordnete Pflicht. Ein Gesetzestreuer musste also prügeln, Thoreau hat das abgelehnt und wurde entlassen. Und so kann es Situationen geben, da ist es schwierig das Gesetz zu erfüllen, wenn das eigene Gewissen etwas anderes von einem verlangt.


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