Besser ist es, die Zunge zu beherrschen, als zu fasten bei Wasser und Brot.

Johannes vom Kreuz (1542-1591) spanischer Theologe, Mystiker, Dichter und Kirchenlehrer


Welch wahres Wort von Johannes. Ich meine, heute fastet vermutlich kaum noch einer bei Wasser und Brot, aber es gab wohl mal eine Zeit da hat man das mit dem Fasten ganz übel ernst gemeint. Und da ist es doch etwas erstaunlich, dass ausgerechnet ein katholischer Kirchenlehrer daher kommt und sagt, besser mal die Klappe halten, als nur fromm Fasten.
Eine lockere Zunge kann einem schnell zum Verhängnis werden. Außerdem kann eine unbeherrschte Zunge auch sehr verletztend werden. Während das Fasten bei Wasser und Brot ja eine innere Geste ist, ist die Beherrschung der Zunge auch etwas nach außen, bei dem man mit seinen Mitmenschen besser klar kommt. Man könnte ja auch auf die Idee kommen mal in der Fastenzeit bewusst ein "Zungenfasten" einzulegen und sich dadurch bewusster werden, was man wann wem sagt. Also das mal zu reflektieren. Sicherlich eien spannende Übung, das nicht dem Zufall zu überlassen, sondern sich zum Beispiel am Abend mal still zu überlegen, was habe ich heute so geredet. Klar denkt man über einen Streit sowieso nach, aber es gibt ja auch all die vielen kleinen Gespräche, die für uns unspektakulären, die es aber durchaus in sich haben können.


Tür schließen