Gottfried Benn (1886-1956) deutscher Schriftsteller und Arzt
Karl Valntin sagte mal etwas ganz ähnliches, nämlich "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" und irgendwie ja, so ist es auch. Jeder kreative, schöpferische Akt ist Arbeit. Als Mathematiker weiß ich auch, dass ein Beweis zwar eines ungeheuren, ja manchmal geradezu abenteuerlichen Einfalls bedarf, aber den Beweis zu vollenden ist vor allem eines: harte Arbeit. Und so ist es auch mit den anderen Künsten, mit der Schriftstellerei. Sicher, Eingebung, Ideen, das kann so entstehen, wobei hier auch im Vorfeld viel Übung, viele Erfahrungen stehen, auf die man zurückgreifen kann, die sich so im Hinterkopf sammeln und im Unbewussten für einen arbeiten. Und dann kommt die Arbeit, aus einem unerhörten Einfall etwas zu machen. Den Gedanken nicht vorbeiziehen zu lassen, sondern zu packen und zu durchdenken. Und das gilt für noch viel mehr, Erfindungen, Geschäfte, Produkte, Filme, Spiele, Programme, Shows, am Anfang steht eine Idee. Viele Menschen haben gute Ideen, aber machen nie etas daraus. Muss es auch nicht. Man muss ja nicht jede fixe Idee verwirklichen. Aber wenn was drauß werden soll, dann kommt es darauf an, diese Idee weiterzuverfolgen, nicht locker zu lassen und eben Arbeit reinzustecken. Deswegen entstehen nur die wenigsten Dinge, die meisten werden gemacht.