Lesen ist kein Wert an sich! Es ist seit Gutenberg viel mehr Schwachsinn gedruckt worden, als das arme Fernsehen in den 60 Jahren seiner Existenz versenden konnte.

Helmut Thoma (*1939) österreichischer Jurist und Medienmanager


Ich lese ja gerne und viel. Und ja, lesen an sich ist kein Wert. Das ist schon richtig. Man könnte ja auch nur Groschenromane lesen oder schlimmer, verhetzendes Gedankengut. Ja, die Propagandamaschinen aller Ideologien haben eine Menge Papier produziert. Und das Fernsehen sendet auch nicht nur Schund. Es gibt sogar sehr gute Sendungen, informative, welche die unterhalten, aber auch der investigative Journalismus hat durch die Kamera viel an Schlagkraft gewonnen.
Und trotzdem, ich lese einfach lieber als dass ich Fernsehen schaue. Ein gutes Buch hat immer noch mehr zu bieten als ein guter Film. Finde ich zumindest. Schwierig zwei unterschiedliche Medien zu vergleichen. Mir nimmt das Fernsehen einfach allein durch die explizite Darstellung etwas von meiner Fantasie, die mir quasi abgenommen wird. Ein Buch führt in die Welt der eigenen Fantasie, die so unendlich mehr zu bieten hat. Film ist trotzdem eine Kunst, es gibt tolle und umwerfende Filme, die auch unsere Fantasie beflügeln können. Und dennoch, ich bleibe dabei und lese lieber. Den Adventskalender wird es so schnell nicht Kurzfilm geben oder als Podcast.


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