Als der Fuchs die Trauben nicht erreichen konnte, sagte er: Die sind noch nicht reif.

Armenisches Sprichwort


Wir sind oft wie der Fuchs. Können wir etwas nicht haben, so reden wir es uns selbst schlecht. Das hilft dann den vermeintlichen Verlust zu verschmerzen. Es ist ja kein Verlust, denn wir hatten es nie besessen, außer in unseren Träumen schon vorab. Aber wir erreichen es nicht und deswegen hilft es uns, das etwas schlecht zu machen, es herabzusetzen und wird es gleich viel erträglicher. Naja, erstmal ne kluge Taktik, um sich selbst zu beruhigen. Aber letztlich auch sich selbst zu belügen. Es gibt leider einige Verluste im Leben, die wird man sich beim besten Willen nicht schön reden können. Das geht einfach nicht. Und dann muss man andere Strategien im Umgang mit diesen Verlusten entwickeln als Verdrängen. Denn auch schön lügen ist letztlich eine Form des nicht-wahrhaben-wollens, des Verdrängens. Und wenn man vor den richtig großen Verlusten des Lebens steht, dann wäre es vielleicht nicht verkehrt gewesen, man hätte im kleinen schonmal etwas "üben" können. Denn etwas Erfahrung im Umgang mit Verlusten, kann einem in schlimmen Situationen schon helfen.


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