Francis Bacon (1561-1626) englischer Philosoph, Staatsmann und Naturwissenschaftler
Das ist einfach schön ausgedrückt, wie zweischneidig Hoffnung sein kann. Per se scheint Hoffnung ja erstmal positiv besetzt. Aber dann heißt es auch, die Hoffnung sterbe zuletzt. Und manch einer macht sich falsche Hoffnungen und kommt deswegen bei einer Sache nicht weiter, weil er sie aufgeben und neu anfangen müsste. Und das bringt Bacon hier gut auf den Punkt. Damit wir große Vorhaben angehen oder schier Unmögliches schaffen können, braucht es eine gute Portion Hoffnung. Am Anfang der Dinge ist die Hoffnung das, was uns trägt, Widerstände überwinden und Rückschläge wegstecken lässt. Aber wenn eine Sache tatsächlich aussichtlos geworden ist, wenn etwas nicht mehr erreicht werden kann, wenn wir gescheitert sind - und das gehört ja auch immer mal wieder dazu - dann kann sich Hoffnung ins Gegenteil verkehren und wir klammern uns fest an ein sinkendes Schiff. Und dann gehen wir unter weil wir auf Hilfe hoffen, obwohl schwimmen die Rettung gewesen wäre. Aber wie man die eine Hoffnung von der anderen unterscheidet, ich fürchte, da gibt es kein einfaches Rezept, da muss man seine Erfahrungen sammeln und gut in sich reinhorchen. Es ist eine hohe Kunst.