Unsere Welt ist beides: global village und village. Sie ist vernetzt und vereinsamt.

Catherine David (*1954) französische Kunsthistorikerin


Da finde ich spannend, dass sich David das village in global village genauer anschaut und feststellt, ja die Welt ist ein Dorf, aber eben wörtlich und nicht so wie wir das manchmal meinen. Ich hatte im StudiVZ mal weit über 300 Freunde, aber habe ich wirklich so viele Freunde? Und wie halte ich zu so vielen Menschen Kontakt, das überfordert irgendwann die Kommunikationsfähigkeit, zumindest wenn man nicht unpersönliche Kurznachrichten im Dauertakt senden möchte. Es ist ja in Ordnung, dass es Dienste wie Twitter gibt, das hat ja auch seine Berechtigung, aber wie komme ich wirklich mit Menschen in Kontakt? So dass es eine echte Begegnung zwischen uns wird und keine ausgetauschte Oberflächlichkeit, hinter der man still vereinsamt. Unsere Welt ist global village, wir erfahren heute schnell was wo auf der Welt gerade passiert, stehen in einem viel besseren Austausch miteinander, aber wir müssen aufpassen, dass wir wortwörtlich das Beste daraus machen und nicht etwas naja-geradeso bis mittelmäßiges.
Ich selbst habe am Ende meines Studiums soziale Netzwerke wieder sein lassen, mich bei Foren abgemeldet usw. und ja, heute habe ich quantitativ weniger Kontakt, wenn man die Menge an Menschen betrachtet, ich würde aber nicht sagen, dass ich qualitativ etwas verloren habe, im Gegenteil.


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