Mit Mühen und Beschwerden wird man allein fertig. Aber die Freude muss man mit jemand teilen.
Henrik Ibsen (1828 - 1906) norwegischer Dramatiker


Letztens erzählte mir jemand beim Essen, dass er sich am Vortage so gefreut hätte, dass er unbedingt jemanden deswegen anrufen musste. Man kann sein Glück manchmal kaum für sich behalten, als spontaner Ausdruck überschäumender Freude will man sich gleich mitteilen. Bei traurigen Anlässen ist das nicht immer so. Da kann man auch gut erstmal in sich versinken, dann muss man überlegen, wem will ich das überhaupt anvertrauen, wen will ich damit belasten. Ganz anders eben die Freude, die man manchmal wahllos in die Welt hinausposaunt. Und das ist ja auch schön, denn oft genug kann man sich dann einfach mitfreuen. Wird ein Kind geboren, teilt man es gleich allen mit, stirbt jemand, dann überlegt man schon, wem gibt man jetzt Bescheid. Vielleicht verbreiten wir auch einfach nur lieber gute Nachrichten als schlechte, und vielleicht ist es auch einfacher sich mitzufreuen als mitzutrauern und vielleicht wollen wir andere mit unseren Problemen ja auch nicht überrumpeln und überfordern. Aber ich fände es spannend, wie sich das auf das eigene Leben auswirken würde, wenn wir unsere Mühen und Beschwerden so leicht teilen würden wie unsere Freude.


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