Im Frieden sind wir alle Pazifisten. Zwischen den Mahlzeiten fällt es auch niemandem schwer, Vegetarier zu sein.

Colman McCarthy (*1938) US-amerikanischer Journalist und Autor


Wir leben in Zeiten, da es durchaus schwer fallen kann Pazifist zu sein. Die Konflikte auf dieser Welt werden nicht weniger und sie rücken näher an uns heran. Und dann gibt es Menschen die sagen, unsere Freiheit wird am Hindukusch verteidigt. Und natürlich, wer konkret von kriegerischen Handlung bedroht wird, wünscht sich Schutz. Die Ausbreitung des Christentums als ursprünglich streng pazifistische Religion wurde durch die Entdeckung des "gerechten" Krieges durch den Kirchenvater Augustinus stark gefördert.
Und leider gibt es schreckliche Beispiele in der Geschichte, die zumindest fragen lassen, wenn es schon keinen gerechten Krieg gibt, ob es dann soetwas wie einen notwendigen Krieg geben kann? Das Hitlerregime hat sich durch die Appeasementpolitik nicht vom Krieg abhalten lassen und bedrohte in letzter Konsequenz die ganze Welt. Hätte man die Nazis mit zivilem Ungehorsam in den besetzten Ländern bezwingen können? War der Weltkrieg notwendig? Das soll aber nicht als Rechtfertigung für jede kriegerische Handlung herhalten. Vor allem nicht, da im Vorfeld die diplomatischen Mittel weit ausgereizt wurden. Aber wo zieht man die Grenze und wo ist es zu spät? In Friedenszeiten ist da wirklich leichter Pazifist zu sein.


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