Fast immer sind die Gedanken schneller als die Augen und verfälschen das Bild.

Marlen Haushofer (1920 - 1970) österreichische Autorin


Unsere Gedanken sind schnell, rasend schnell. Wir erfassen ein Bild, ordnen es ein und interpretieren es sofort. Unser Gehirn zeigt uns nicht das was die Augen sehen, sondern bereits das interpretierte Bild. Aus diesem Grund funktionieren so viele optische Täuschungen, weil unser Gehirn Farben ausgleicht, Dinge ergänzt und so weiter. Deswegen können wir selbst dann noch ein Wort lesen, wenn die Buchstaben vertauscht sind und nur der erste und der letzte noch stimmen. Das ist Höchstleistung des Gehirns, aber so wie wir dadurch anfällig für optische Täuschungen werden, werden wir anfällig dafür, nicht mehr genau hinzusehen. Man hat einen ersten Eindruck und zementiert darauf ein Vorurteil. Aber genau wie die optischen Täuschungen verdienen Menschen und Situationen es, dass wir ein zweites Mal hinschauen und das richtige Bild sehen. Der Unterschied ist, bei der optischen Täuschungen wissen wir das etwas nicht stimmt und sehen deswegen genauer hin. Im Alltag ist das leider nicht so deutlich.


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