Man hilft den Menschen nicht, wenn man für sie tut, was sie selbst können.

Abraham Lincoln (1809 - 1865) US-amerikanischer Präsident und Politiker


Ja und Nein würde ich sagen. Also ja, weil es schon so ist, dass wir nicht wachsen und lernen können, wenn wir nichts selbst tun. Wenn man sein Kind immer trägt, wird es nicht laufen lernen. Man tut ihm damit keinen Gefallen. Und nein, weil ich denke, dass man mit dem Motto Gefahr läuft, sich zu einfach davon zu stehlen. Es ist nämlich gar nicht so einfach zu beurteilen, was die Menschen wirklich selbst können. Um beim Kind zu bleiben, meine Tochter kann inzwischen alleine laufen, aber eben auch nicht beliebig weit. Würde ich sie jetzt nie mehr tragen, dann würde ich sie überfordern. Klar ein Stück kann sie schon alleine gehen, aber nicht so lang wie ich. Was den zweiten Schwachpunkt anschneidet, der sich hier ergibt: von sich auf andere schließen (macht man ja gerne mal). Weil ich etwas kann, können es andere noch lange nicht.
Das rechte Maß zu finden ist hier die Kunst. In der Lerntheorie geht man ja davon aus, dass man am besten lernt, wenn man Aufgaben gestellt bekommt, die nur knapp über dem liegen, was man schon kann. Dann wird man nicht unterfordert, aber auch nicht frustriert, sondern herausgefordert. Wie gesagt, große Kunst, im Zweifel würde ich lieber nachfragen und helfen.


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