"Mathematische Urteile sind insgesamt synthetisch - dieser Satz scheint den Bemerkungen der Zergliederung der menschlichen Vernunft bisher entgangen, ja allen ihren Vermutungen gerade entgegengesetzt zu sein." (48*) |
Für Kant gilt: Mathematische Sätze werden aus der Anschauung, nicht aus dem Verstandesbegriff gezogen.
Rehberg (Brief 447): "In Ansehung der geometrischen hat dies wohl keinen
Zweifel ... .
Als Beispiel dient Rehberg die Unmöglichkeit, aus der
Zahl 2 die Wurzel zu ziehen (innerhalb der Menge der rationalen Zahlen).
In seiner Antwort (Brief 448) verweist Kant darauf, dass es ja gerade
die Geometrie ist, die es erlaubt, die Wurzel aus 2 zu konstruieren
(die Quadratwurzel sei eben
"selbst keine Zahl, sondern nur die Regel der Annäherung").
In Ansehung der arithmetischen Wahrheiten aber scheint es
nicht also beschaffen zu sein."