Logarithmentafeln und Rechenschieber

Schon im Abituredikt 1812 wird die Kenntnis des Gebrauchs von Logarithmentafeln verlangt.

(Preußische Bildungsreform, von Wilhelm von Humboldt begonnen,
von Johann Wilhelm Süvern fortgesetzt;
das Gymnasium als allgemeinbildende, neuhumanistische Schule,
die als einzige die Berechtigung zum Studium vergeben darf.)

Mindestens seit 1827 ist eine Logarithmentafel als Schulausgabe nachweisbar; Informationen: Schubring.

Ab der Mitte des 19.Jahrhunderts wurde in vielen Ländern das Rechnen mit dem Rechenschieber in den Schulen empfohlen.

Ein Rechenschieber aus dem Jahr 1905. Jezierski, Dieter von: „Rechenschieber – eine Dokumentation“; Stein; Eigenverlag; 1997. Schuleinsatz: Seite 15, siehe http://www.rechenschieber.org/Eichelbauer.pdf


Die Verwendung von Taschenrechnern in den Schulen

Durch die Verwendung der Taschenrechner
wird das logarithmische Denken nicht mehr geübt,
und das ist fatal.

Anmerkung

Im Anschluss an den Vortrag wurde ich von mehreren Zuhörern, die während ihrer Schulzeit noch mit Logarithmentafeln und Rechenschiebern gearbeitet hatten, darauf hingewiesen, dass ihrer Erinnerung nach der Einsatz dieser Hilfsmittel ganz schematisch geschah und nur wenigen Mitschülern die Bedeutung des Logarithmus bewusst war. Das möchte ich nicht bestreiten. Aber immerhin hatten diese Schülerinnen und Schüler logarithmische Skalen nicht nur gesehen, sondern intensiv damit gearbeitet. Unsere Intuition wird ja auch durch Routine-Handlungen geprägt. In Situationen, die logarithmisches Denken erfordern (Lautstärkenskala, Erdbebenskala, pH-Wert,...), konnte damals auf dieses Vorwissen verwiesen werden. Dies scheit mir ein gravierender Unterschied zu heute zu sein.