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01.07.2007Die Ergebisse der 3. Klausur liegen vor. |
Curtis Cooper und Steven Boone von der Central Missouri State University verpassen mit ihrem Rekord knapp das von der Electronic Frontier Foundation ausgelobte Preisgeld von 100 000 US-Dollar für die erste Primzahl mit mehr als 10 Millionen Stellen. Dasselbe Forscherteam hatte bereits den vorigen Rekordhalter mit 9,15 Millionen Stellen entdeckt, wie das Internet-Primzahlenprojekt GIMPS (Great Internet Mersenne Prime Search) in Orlando berichtete.
Die neue Primzahl ist die 44. bekannte Mersenne-Primzahl. Mersenne-Zahlen, nach dem französischen Mönch Marin Mersenne benannt, berechnen sich nach der Formel "(2 hoch n) minus 1". Die neue Rekordzahl trägt den Namen M32582657 und ist demnach
GIMPS: With five record primes found in less than 3 years, GIMPS has been on an incredible lucky streak. Never before have Mersenne primes been bunched so closely together. When looking at the exponents, we expect only 1.78 Mersenne primes between powers of two, and prior to 2003, a maximum of 3 Mersenne primes were found between powers of two. The last 5 Mersenne prime exponents all fell between 224 and 225 - and we haven't finished testing all the exponents in that range!
Ein Student meinte nun: die Annahme d = 1 ist doch völlig unsinnig sei, da wir schon gesehen haben, dass es es üblicherweise nicht nur eine, sondern immer sehr viele Primzahlen p mit n < p < 2n gibt.
So ist die Mathematik! Bewiesen werden Sachverhalte, die offensichtlich richtig sind. Genauer sollte man sagen: Sachverhalte, die offensichtlich richtig sein sollten. Erst, wenn ein mathematischer Beweis existiert, weiß man, dass sie wirklich richtig sind. (Es hätte ja sein könnte, dass die "offensichtliche Tatsache" für ganz große Zahlen gar nicht mehr richtig ist).
Wichtiger aber noch: Bewiesen werden meist nur Aussagen, die viel schwächer sind als die Wirklichkeit. Zum Beispiel zeigen wir nur: es gibt mindestens eine Primzahl p mit n < p ≤ 2n. Und später wird noch gezeigt: es gibt mindestens zwei solche Primzahlen, falls n > 5, und dergleichen. Gerne würde man eine genaue Formel für die Anzahl der Primzahlen p mit n < p <2n kennen. Aber dies scheint ein hoffnungsloses Problem zu sein!
Der Verweis auf (1) ist völlig unsinng. Gebraucht wird (3), und zwar in der Form (3'): Ist p > sqrt(2n), so ist die p-adische Bewertung von binom(2n,n) gleich 0 oder 1.
Dass (3') aus (3) folgt, ist einfach (und wurde am Dienstag schon gezeigt).