Anhang: Kategorielle Grundbegriffe

Kategorien, Funktoren, natürliche Transformationen

Der Begriff einer Kategorie

Eine Kategorie C ist durch folgende Daten gegeben:  Dabei müssen folgende Axiome erfüllt sein: 

Beispiele von Kategorien

Wir notieren jeweils die Objekte und die Morphismen, eigentlich müssten wir auch die Komposition der Morphismen notieren, aber in allen Fällen handelt es sich einfach um die Hintereinanderschaltung der Abbildungen oder aber (im Fall der Homotopiekategorie der topologischen Räume) um eine durch die Hintereinanderschaltung von Abbildungen induzierte Operation. Wir könnten natürlich auch darauf verzichten, die Objekte zu notieren, da der Name einer Kategorie üblicherweise einfach auf die Objekte verweist! Einigen der Kategorien wird hier ein Name gegeben (wie Gr für "Gruppen", Top für "topologische Räume), damit später damit gearbeitet werden kann. Ist C eine Kategorie, so zeigt man leicht, dass die im zweiten Axiom geforderten Elemente 1X jeweils eindeutig bestimmt sind (so wie man bei Gruppen zeigt, dass es nur ein Einselement gibt).

Sind Morphismen f: X → Y und g: Y → X mit gf = 1X und fg = 1Y gegeben, so nennt man f und g (zueinander inverse) Isomorphismen, und man sagt dann, dass die Objekte X und Y isomorph sind.

Es sollte klar sein, was man unter einer Unterkategorie versteht:  C' ist eine Unterkategorie der Kategorie C, wenn gilt: 

  1. O(C') ist eine Unterklasse von O(C).
  2. Für jedes Paar von Objekten (X,Y) in O(C') ist C'(X,Y) ⊆ C(X,Y).
  3. Ist f ∈C'(X,Y) und g ∈C'(Y,Z), so gehört gf (gebildet in C) zu C'(X,Z).
  4. Für jedes X ∈C' ist 1X (gebildet in C) in C'(X,X).
Gilt in 2. sogar:  so nennt man C' eine volle Unterkategorie von C. In diesem Fall sind die Bedingungen 3. und 4. automatisch erfüllt.

Beispiel:  Die Kategorie Ab der abelschen Gruppen ist eine volle Unterkategorie der Kategorie Gr der Gruppen.

Funktoren

Seien C und D Kategorien. Ein Funktor F: CD ist durch folgende Daten gegeben:  wobei die folgenden beiden Bedingungen erfüllt sein müssen: 

Beispiele von Funktoren: 

Natürliche Transformationen

Seien C und D Kategorien. Seien F,G: CD Funktoren. Eine natürliche Transformation φ: F → G ist folgendermaßen gegeben:  so dass gilt: 

Beispiel einer natürlichen Transformation: 


Kommutative Diagramme

In der Kategorientheorie ist es üblich, Aussagen über die Gleichheit von Morphismen durch Diagramme (ebene Diagramme, räumliche Diagramme) zu veranschaulichen:  solche Diagramme bestehen aus Punkten und Pfeilen, wobei die Pfeile von einem dieser Punkte starten und in einem anderen dieser Punkte enden. Die Punkte werden mit den Namen von Objekten der Kategorie C belegt, die Pfeile mit den Namen von passenden Morphismen. (Ist f: X → Y ein Morphismus in C, so muss eben ein Pfeil, der mit f belegt ist, in X beginnen und in Y enden.) Dabei dürfen durchaus mehrere Punkte mit dem gleichen Objekt, mehrere Pfeile mit dem gleichen Morphismus belegt werden. Ein derartiges Diagramm nennt man kommutativ, wenn für alle Wege, die in einem Punkt starten und in einem Punkt enden, die Kompositionen der entsprechenden Morphismen (entlang der jeweiligen Wege) übereinstimmen.