Wir interessieren uns für Hochhebungen von stetigen Abbildungen f : Z → X; unter einer Hochhebung von f : Z → X versteht man eine Abbildung f' : Z → Y mit pf' = f. | ![]() |
Genau dann ist p eine Überlagerung, wenn es eine offene Überdeckung
U von X gibt, sodass für jedes U in U das Urbild
p-1(U) die disjunkte Vereinigung von offenen Teilmengen Si
von Y ist, wobei p|Si : Si → U ein
Homöomorphismus ist, für jedes i (dabei durchläuft i
eine Indexmenge I). Man nennt die Teilmengen Si die
Blätter über U. Ist p : Y → X eine Überlagerung und ist X zusammenhängend, so
haben alle Fasern die gleiche Mächtigkeit. Haben die Fasern die
Mächtigkeit n, so nennt man p eine n-blättrige
Überlagerung.
![]() |
![]() |
Ist z in Z', und x = pf(z), so gibt es eine offene Umgebung U von x, sodass p über U eine triviale Faserung ist. Sei also p-1(U) = U × F, und sei a in F mit f(z) = g(z) in U ×{a}. Es ist U ×{a} offen in p-1(U), also offen in Y, also sind die Mengen V = f-1(U ×{a}) und V' = g-1(U ×{a}) beide offen in Z. Der Durchschnitt von V und V' gehört zu Z' und enthält z. Also ist Z' offen in Z.
Ist z in Z'', und x = pf(z), so wähle wieder eine offene Umgebung U von x, sodass p über U eine triviale Faserung ist. Sei also p-1(U) = U × F, und seien a ≠ b in F mit f(z) in U ×{a} und g(z) in U ×{b}. Die Mengen U ×{a} und U ×{b} sind offen in Y, also sind die Mengen V = f-1(U ×{a}) und V' = g-1(U ×{b}) beide offen in Z. Der Durchschnitt von V und V' gehört zu Z" und enthält z. Also ist Z" offen in Z.
Es ist Z die disjunkte Vereinigung der beiden offenen Mengen Z' und Z". Nach Voraussetzung ist Z' nicht leer, also ist Z = Z'.
Z × 0 | → | Y |
↓ | ↓ | |
Z × I | → | X |
Sei T die Menge der t in I, sodass w|[0,t] eine Hochhebung mit
Anfangspunkt y besitzt. Es ist 0 in T, also ist T nicht leer. Und mit
t in I ist auch jedes 0 < t' < t in T. Sei s das Supremum von T.
Zu w(s) in X gibt es eine offene Umgebung U, über der p eine
triviale Faserung ist, etwa "gleich" U×F. Das Urbild
w-1(U) enthält eine ε-Umgebung V von s in I.
Da s = sup T, gibt es ein t in T, das in V liegt.
Zu t gibt es eine Hochhebung w'1 : [0,t]
→ Y mit Anfangspunkt y. Sei nun w'1(t) in
U×{a} mit a in F.
Sei V' die Menge der v in V mit v ≥ t.
Wir definieren w'2 als Hochhebung von w|V' mit Werten in U×{a},
dies ist möglich, denn p ist ein Homöomorphismus von U×{a}
auf U und w(V') ist in U enthalten.
Wegen w'1(t) = w'2(t) liefern
w'1 und w'2 zusammen eine stetige Abbildung.
Ist nun s < 1, so erhalten wir auf diese Weise eine Hochhebung
von w|[0,t'] mit Anfangspunkt y, für ein t' > s,
dies widerspricht der Supremumseigenschaft von s.
Also ist s = 1, also V' = [t,s] =
[t,1] und die Zusammensetzung von w'1 und w'2
ist die gewünschte Hochhebung w' von w mit Anfangspunkt y.
Zweiter Beweis: Sei U eine offene Übderdeckung von X, sodass Y über jedem U in U eine triviale Faserung ist. Die Mengen w-1(U) bilden eine offene Überdeckung des Einheitsintervalls I, sei δ die zugehörige Lebesgue-Zahl. Sei n > 1/δ also 1/n < δ. Wir definieren die Hochhebung w' : I → Y stückweise auf den Intervallen [(i-1)/n,i/n] mit i=1,...,n. Sei schon w' auf dem Intervall [0,(i-1)/n] definiert. Das Bild w([(i-1)/n,i/n]) liegt in einem U in U, und Y|U ist triviale Faserung, also ist p-1(U) die disjunkte Vereinigung von Blättern. Es ist pw'((i-1)/n) = w((i-1)/n) in einem dieser Blätter, etwa in S, und die Einschränkung p|S: S → U ist ein Homöomorphismus, etwa mit Umkehrabbildung q. Definiere w' auf [(i-1)/n,i/n] durch qw. Dies ist die gewünschte Fortsetzung. |
Beachte, dass w' wegen Satz A eindeutig bestimmt ist, wir schreiben w' = Lp(w,w'(0)).
Wir setzen H'(z,t) = Lp(H(z,-),h'(z))(t), denn H(z,-) ist ein Weg in X mit Anfangspunkt H(z,0) = ph'(z). Es ist zu zeigen, dass H' stetig ist. Wir fixieren z in Z.
Schritt 1. Wir konstruieren eine offene Umgebung Z' von z in Z und eine natürliche Zahl n, sodass jede Teilmenge Z'×[(i-1)/n,i/n] (mit 1 ≤ i ≤ n) unter H in eine offene Teilmenge U(i) von X abgebildet wird, über der Y eine triviale Faserung ist.
Konstruktion: Zu jedem Paar (z,t) gibt es eine offene Umgebung U(z,t) von
H(z,t) in X, über der Y eine triviale Faserung ist.
Im Urbild H-1(U(z,t)) finden wir eine offene Umgebung von (z,t),
die die Form eines Kästchens K(t) = Z'(t)×I'(t) hat,
dabei ist Z'(t) offen in Z und
I'(t) eine zusammenhängende offene Umgebung von t in I.
Für jedes t in I haben wir also
eine offene Umgebung gewählt - endlich viele davon reichen aus, um I zu
überdecken (Kompaktheit von I), etwa I'(ti) mit i=1,...,n.
Wir bezeichnen mit Z' den Durchschnitt
der Mengen Z'(ti), dies ist wieder eine offene Umgebung von z.
Wir haben I durch endlich viele (relativ) offene Intervalle I'(ti)
überdeckt. Mit Hilfe einer Lebesgue-Zahl erhalten wir eine natürliche
Zahl n, sodass jedes der Intervalle [(i-1)/n,i/n] ganz in einem der Intervalle
I'(tj) enthalten ist, also ist H(Z'×[(i-1)/n,i/n]) ganz in
U(z,tj) enthalten.
Schritt 2.
Wir versuchen nun, die Hochhebung h' von H(-,0) auf die einzelnen
Kästchen K(i) = Z'×[(i-1)/n,i/n] fortzusetzen, und zwar mit
Induktion nach i. Wie wir wissen, ist H(K(i)) in einer offenen Teilmenge U(i)
von X enthalten, über der Y eine triviale Faserung ist. Wir betrachten die
entsprechenden Blätter über U(i).
Wir konstruieren eine stetige Abbildung H" auf einer Umgebung von {z}×I
durch Induktion. Die Einschränkung von H" auf Z'×{0} sei durch h' gegeben und wir setzen Z(0) = Z'.
Der erste Schritt ist i=1. Es ist H(Z(0)×[0,1/n]) in U(1) in U
enthalten. Das Urbild p-1(U(1)) zerlegt sich in Blätter, sei
S1 das Blatt, in dem H"(z,0) (also h'(z)) enthalten ist, und sei
q1 : U(1) → S1 die Umkehrabbildung zu p|S1.
Es sei darauf hingewiesen, dass wir weder an X noch an Z (und auch nicht an Z') irgendeine
Zusammenhangsbedingung gestellt haben. Insfern ist also nicht klar,
ob H"(Z(0)×{0}) in
S1 enthalten ist. Sei Z(1) die Menge aller z' in Z(0) mit
H"(z,0) ist in S1 enthalten. Es ist Z(1) offen und enthält z,
also ist Z(1) eine offene Umgebung von z.
Es ist H"(Z(0)×{0}) in in S1 enthalten. Bilden wir auf Z(1)×[0,1/n]
die Abbildung q1H,
so ist dies eine Fortsetzung von H", die wir ebenfalls mit H" bezeichnen.
Insbesondere haben wir H" auf Z(1)×{1/n} definiert.
Nun gehört H(Z(1)×{1/n}) zu U(2), wir wählen dort
das Blatt, sagen wir S2, in dem H(z,1/n) enthalten ist; es sei
q2 : U(2) → S2 die Umkehrabbildung zu p|S2.
Sei Z(2) die Menge der z in Z(1) mit H(z,1/n) in S2,
dies ist eine offene Umgebung von z,
und H"(Z(2)×{1/n}) ist in S2 enthalten. Wir bilden auf Z(2)×[1/n,2/n]
die Abbildung q2H, und nennen auch sie H",
so ist dies eine Fortsetzung von H"|Z(1)×[0,1/n]. Und so weiter.
Am Ende erhalten wir durch H" eine stetige
Fortsetzung von h' auf einem Streifen der Form
Z"×I, wobei Z" = Z(n) eine offene Umgebung von z ist.
Die Eindeutigkeit der Hochhebung von Wegen bei vorgegebenen Anfangspunkten zeigt, dass die Einschränkung von H" auf dem Streifen Z"×I gerade die die Abbildung H' ist. Dies zeigt, dass die Einschränkung von H' auf dem Streifen Z"×I stetig ist. Da dies für jedes z in Z gilt, ist H' stetig.
Folgerung 1: Ist p : Y → X eine Überlagerung, und w : I → X ein Weg, so gibt es zu jedem y in p-1(w(0)) genau einen Weg w' : I → Y mit pw' = w und w'(0) = y; man nennt ihn die Hochhebung von w mit Anfangspunkt y und schreibt w' = Lp(w,y). (L steht für "Lifting".)
Folgerung 3: Sei p : Y → X eine Überlagerung, sei y in Y. Die induzierte Abbildung p* : π1(Y,y) → π1(X,p(y)) ist injektiv.
Man nennt das Bild von p* die charakterisierende Untergruppe U(p,y) der Überlagerung p; sie besteht also aus den Homotopieklassen von Schleifen in X, deren Hochhebung mit Anfangspunkt y wieder eine Schleife ist. Es ist also:
U(p,y) = {[w] | w Schleife in (X,x) mit Lp(w,y)(1) = y} |
Unser Beispiel einer dreiblättrigen Überlagerung der punktierten Summe zweier Kreise zeigt, dass U(p,y) von y abhängt: Nimm für x den Verzweigungspunkt. Versuchen wir, die rechte Schleife hochzuheben, so erhalten wir einmal eine Schleife, für die beiden anderen möglichen Anfangspunkte dagegen Wege, die nicht geschlossen sind.
Bemerkung. Sei p : Y → X eine Überlagerung, sei x in X.
Sind y, y' in der Faser p-1(x) von x und ist w ein Weg von y nach y',
so ist pw eine Schleife in (X,x) und es gilt:
| ![]() |
Beweis: Um zu zeigen, dass [pw]-1U(p,y)[pw] in U(p,y') enthalten ist, nehmen man eine Schleife v in (Y,y), Das Produkt von pw-*pv*pw in π1(X,x); hat die Form p(w-*v*w), gehört also zu U(p,y'). Analog sieht man, dass [pw]U(p,y')[pw]-1 in U(p,y) enthalten ist. Also gilt U(p,y') = [pw]-1U(p,y)[pw].
Eine Überlagerung p : Y → X heißt universelle Überlagerung, falls Y einfach-zusammenhängend ist.
(Erinnerung: Y heißt einfach-zusammenhängend, falls Y
weg-zuammenhängend ist und π1(Y,y) = 1 für y in Y
gilt.)
Es gilt: Ein einfach-zusammenhängender Raum Y besitzt keine "echten" Überlagerungen, in folgendem Sinn: Ist q : Z → Y eine Überlagerung und ist Z weg-zusammenhängend, so ist p ein Homöomorphismus.
Zu zeigen ist die umgekehrte Implikation. Sei also f*π1(X,x) in U(p) enthalten. Zu konstruieren ist f': (Z,z) → (Y,y) mit f = pf'.
Sei z' in Z. Da Z weg-zusammenhängend ist, gibt es einen Weg w: I → Z mit w(0) = z und w(1) = z'. Unter f erhalten wir den Weg fw von x nach f(z'). Wir wollen setzen: f'(z') = Lp(fw,y)(1).
Dazu müssen wir zeigen, dass Lp(fw,y)(1) nicht von der Wahl von w abhängt. Sei also v: I → Z ein zweiter Weg mit v(0) = z und v(1) = z'. Die Hintereinanderschaltung von w*v- von w und dem zu v inversen Weg v- ist eine Schleife in (Z,z); unter f erhalten wir eine Schleife in (X,x), deren Homotiopieklasse zu U(p,y) gehört, also gilt Lp(w*v-,y)(1) = y, und demnach ist Lp(w,y)(1) = Lp(v,y)(1).
Es is ferner zu zeigen, dass die so definierte Abbildung f' stetig ist. Dafür brauchen wir, dass Z lokal-weg-zusammenhängend ist. Sei z' in Z, sei V eine Umgebung von f'(z'). Zu konstruieren ist eine Umgebung U von z, sodass f(U) in V enthalten ist. Sei V' eine offene Umgebung von f'(z'), die unter p homöomorph auf die offene Menge p(V') abbildet (V' existiert, weil p Überlagerung ist), sei q:p(V') → V' die Umkehrabbildung. Da f stetig ist, ist f-1(p(V')) eine Umgebung von z'. Da Z lokal-weg-zusammenhängend ist, gibt es eine weg-zusammenhängende Umgebung U von z, die in f-1(p(V')) enthalten ist. Es ist also f(U) in p(V') enthalten, also ist qf(U) in V' enthalten. Unsere Konstruktion von f' zeigt, dass f' auf U mit qf übereinstimmt: Nimm für z" in V' als Weg jeweils die Zusammensetzung des festen Wegs w von x nach z und eines Wegs w" von z nach z" in V', als Hochhebung nehmen wir entsprechend die Zusammensetzung von Lp(w,y) mit qfw". Also sehen wir, dass f'(U) = qf(U) in V', und damit in V, enthalten ist.
Folgerung 1. Ist Z einfach-zusammenhängend
und lokal-weg-zusammenhängend, so gilt: Jede
stetige Abbildung f : (Z,z) → (X,x) besitzt eine Hochhebung (und diese
Hochhebung f' ist eindeutig, falls f'(z) vorgegeben ist).
Also gilt: die von p induzierte Abbildung Top((Z,z),(Y,y)) → Top((Z,z),(X,x)) ist bijektiv. |
Folgerung 2. Sei X lokal-weg-zusammenhängend. Seien p : Y → X und p' : Y' → X Überlagerungen, wobei Y und Y' beide weg-zusammenhängend sind. Genau dann sind p und p' äquivalent, wenn es Punkte y in Y und y' in Y' mit p(y) = p(y') gibt, sodass die Untergruppen U(p,y) und U(p',y') gleich sind.
Folgerung 3. Sei p : Y → X eine Überlagerung, dabei sei
Y weg-zusammenhängend und lokal-weg-zusammenhängend.
Sei y in Y und x = py. Sei U = U(p,y), und sei N der Normalisator von U in π1(X,x). Dann gilt:
Die Gruppe D(p) ist isomorph zu N/U. |
Wir wählen eine Hochhebung w von v mit
Anfangspunkt y, also ist pw = v, und w ist ein Weg von y nach y'=w(1).
Die Bemerkung nach Satz B liefert
U(p,y) = U(p,y') | ![]() |
Umgekehrt sieht man auch, dass man jede Deckbewegung φ von p auf diese Weise erhält: Sei φ(y) = y'. Da φ ein Homöomorphismus von Y auf sich mit pφ = p ist, ist U(p,y) = U(p,y') nach Satz C. Ist γ ein Weg von y nach y', so ist U(p,y') = [pγ]-1U(p,y)[pγ]. Wegen U(p,y) = U(p,y') sieht man, dass [pγ] zum Normalisator von U(p,y) gehört.
Man sieht leicht, dass die Zuordnung ein Gruppen-Homomorphismus ist und dass der Kern gerade U = U(p,y) ist. Also erhalten wir einen Isomorphismus von N/U auf D(p).
Ist f : G × M → M eine Gruppen-Operation, so nennt man für jedes m in M die Menge Gm = {gm | g in G} die Bahn von m. Mit M/G bezeichnet man die Menge der Bahnen.
Eine Gruppen-Operation der Gruppe G auf einem topologischen Raum X ist eine Gruppen-Operation von G auf der zugrundeliegenden Menge von X, sodass alle Abbildungen f(g,-) stetig (und demnach Homöomorphismen) sind. Man fasst X/G als topologischen Raum auf unter Verwendung der Quotienten-Topologie und nennt ihn den Bahnen-Raum.
Die Gruppe G operiere auf dem topologischen Raum Y. Man sagt, dass diese Operation eigentlich-diskontinuierlich ist, wenn es zu jedem y in Y eine Umgebung U von y gibt, sodass für jedes g ≠1 in G der Durchschnitt von U und gU leer ist.
Ist G eine endliche Gruppe, die auf einem Hausdorff-Raum Y operiert und besitzt nur das Eins-Element von G Fixpunkte, so ist dies eine eigentlich-diskontinuierliche Operation. |
Lemma. Die Gruppe G operiere eigentlich-diskontinuierlich auf dem topologischen Raum Y. Dann ist die kanonische Abbildung p : Y → Y/G eine Überlagerung und G ist Untergruppe von D(p). Ist Y zusammenhängend, so ist G = D(p). |
Offensichtlich ist G eine Untergruppe von D(p), denn G besteht ja aus Homöomorphismen φ mit pφ = p. Sei nun Y zusammenhängend und sei φ in D(p). Wähle y in Y beliebig. Da y und φ(y) in der gleichen Faser von p liegen, gibt es g in G mit φ(y) = gy. Die beiden Abbildung φ, g : Y → Y sind beides Hochhebungen von p : Y → Y/G, und nach Konstruktion stimmen sie im Punkt y überein. Nach Satz A gilt φ = g.
Folgerung. Sei Y einfach-zusammenhängend und lokal-weg-zusammenhängend.
Operiert die Gruppe G auf Y eigentlich-diskontinuierlich, so gilt
|
Wir definieren auf Y eine Topologie
wie folgt: Sei α Weg mit Anfangspunkt x0
und U offene Umgebung von p(α).
Sei V(U,α) die Menge der Elemente [αβ], wobei β ein Weg in
U ist, der in α(1) beginnt. Um zu zeigen, dass dies die Basis einer
Topologie ist, betrachte [α"] im Durchschnitt D zweier solcher Mengen
V(U,α) und V(U',α'): ist U" der Durchschnitt von U und U', so ist
V(U",α") in D enthalten.
(Denn α" = αβ für einen Weg β in U mit
Anfangspunkt α(1), ist also γ ein Weg in U" mit Anfangspunkt
α"(1), so ist α"γ = αβγ und
βγ ist ein Weg in U. Dies zeigt, dass V(U",α") in V(U,α)
enthalten ist. Entsprechend ist V(U",α") auch in V(U',α')
enthalten.)
Die Abbildung p ist stetig und offen, denn p(V(U,α)) ist gerade die Wegzusammenhangs-Komponente von U, die p(α) enthält.
Wir zeigen, dass p eine
Überlagerung ist. Sei x in X. Nimm eine offene
weg-zusammenhängende Umgebung U von x, sodass jede Schleife in
(U,x) nullhomotop in X ist. Wie sieht das Urbild p-1(U) aus?
Es besteht aus allen Elementen [α] mit α(1) in U, und zwar
gibt es die folgende Bijektion zwischen U×p-1(x) und
p-1(U): Ist y in U, so wähle einen Weg β
von x nach y in U; sind zwei solche Wege β und
β' von x nach y in U gegeben, so ist
β'(β)-1
eine Schleife in (U,x), also null-homotop
in X, und demnach sind die Wege αβ und
αβ' weg-homotop. Also gilt: Die Zuordnung,
(y,[α]) auf [αβ] abbildet, ist wohldefiniert.
Sie ist surjektiv, da U weg-zusammenhängend ist. Und sie ist injektiv:
gilt nämlich [αβ] = [αβ']
für zwei Wege α, α' von x0
nach x und Wege β von x nach y und β' von x nach y', beide innerhalb U,
so ist auf jeden Fall y = y', also ist wieder β'(β)-1
eine Schleife in (U,x); sie ist null-homotop
in X, demnach sind die Wege α und
α' weg-homotop.
Die Topologie von Y ist so gewählt, dass diese Bijektion zwischen
U×p-1(x) und p-1(U) ein Homöomorphismus ist.
Es bleibt zu zeigen, dass Y einfach-zusammenhängend ist:
Da wir schon wissen, dass p eine Überlagerung ist, ist mit X auch Y
lokal-zusammenhängend. Der Raum
Y ist weg-zusammenhängend, denn ist y in Y gegeben, so wähle einen
Weg α in X mit [α] = y. Man erhält nun einen Weg
α' : I → Y von
y0 nach y auf folgende Weise: Sei αt : I → X
durch αt(s) = α(ts) für s in I definiert
(dies ist also die Einschränkung des Wegs α auf das Intervall [0,t],
der entsprechend langsamer druchlaufen wird) und setze
α'(t) = [αt]. Dann ist α' eine Hochhebung von
α und zwar die eindeutig bestimmte Hochhebung mit Anfangspunkt y0.
Als letztes zeigen wir, dass
jede Schleife ω in (Y,y0)
null-homotop ist: Sei also ω eine solche Schleife. Es ist pω eine
Schleife in (X,x0) und zwar eine Schleife, deren Hochhebung (pω)'
mit Anfangspunkt y0 den Endpunkt y0 hat.
Der Endpunkt von (pω)' ist aber gerade die Weg-Homotopieklasse von
pω: Wir sehen also, dass pω null-homotop in X ist, also ist
ω null-homotop in Y.
Klassifikationssatz für Überlagerungen. Sei X hinreichend zusammenhängend mit Basispunkt x0. sei p : (Y,y0) → (X,0) eine universelle Überlagerung.
![]() | oder besser: |
![]() |