Überblick

Teil I der Vorlesung

Die algebraische Zahlentheorie widmet sich vor allem dem Studium der algebraischen Zahlkörper, also endlichen Körper-Erweiterungen des Körpers der rationalen Zahlen. Ist K ein algebraischer Zahlkörper, so interessiert man sich für den Ring OK der ganzen algebraischen Zahlen in K - dies ist ein Dedekind-Ring.

Als erstes werden wir uns daher mit Dedekind-Ringen beschäftigen, vor allem mit der Idealtheorie dieser Ringe. Um zu zeigen, dass OK ein noetherscher Ring ist, werden wir den Satz von Krull-Akizuki beweisen.

Erst im Teil II wird die Separabilität von K:Q verwendet werden. Dort wird dann gezeigt, dass die additive Gruppe (OK,+) endlich erzeugt (also eine freie abelsche Gruppe) ist.

Voraussetzungen

Es wird erwartet, dass die Hörer einige algebraische und/oder zahlentheoretische Vorkenntnisse besitzen, vor allem sollen sie mit der algebraischen Denkweise vertraut sein. Die erfolgreiche Teilnahme an einer Vorlesung "Algebra I" oder an meiner Vorlesung "Elementare Zahlentheorie" ist sicher ausreichend (entsprechende Grundkenntnisse können natürlich auch durch Selbststudium erworben werden), die Grundvorlesungen Lineare Algebra I und II allein reichen aber nicht. Ideal wären die Kenntnisse aus den beiden Veranstaltungen Algebra I und Elementare Zahlentheorie, siehe Leitfaden.

In mancher Hinsicht schließt die Vorlesung "Algebraische Zahlentheorie" an meine "Elementare Zahlentheorie" im WS 2006/07 an, weniger im Hinblick auf einzelne Ergebnisse, sondern bezogen auf die erwartete Vertrautheit mit Fragestellungen, Methoden usw. An Vorkenntnissen wird einiges gebraucht, was man in einer Vorlesung "Algebra I" lernt - ich werde dies zwar kurz wiederholen, setze aber voraus, dass die entsprechenden Konstruktionen (zum Beispiel Körpererweiterung) bekannt sind (oder selbständig erworben werden).