Homotopie-Gruppen

(Stichworte)

Definition:

Die Addition: Verwende das Zusammenziehen des Äquators.
Für n ≥ 2 gilt: Ist p eine Überlagerung, so induziert p einen Isomorphismus der n-ten Homotopiegruppen.

Folgerung: Die höheren Homotopiegruppen der 1-Sphäre sind trivial.


Warnung: Homotopiegruppen ganz einfacher Räume brauchen nicht endlich erzeugt sein. Beispiel: π2(S1 v S2) ist freie abelsche Gruppe mit abzälbarem Rang.

Relative Homotopiegruppen

Sei A ein Unterraum von X. Wir definieren πn(X,A,*) für n ≥ 1 auf folgende Weise: Betrachte den n-dimensionalen Würfel In, seinen Rand δIn und dessen Unterraum Jn = (δIn-1×I)∪(In-1×1)
Wir denken uns also In als In-1×I; im Fall n = 2 handelt es sich um folgende Räume:
Es sei πn(X,A,*) die Menge der Homotopieklassen von Abbildungen (In,δIn,Jn) → (X,A,*), wobei auch die Homotopien die Tripelstruktur erhalten sollen, es sind also Abbildungen (In×I,δIn×I,Jn×I) → (X,A,*).

Satz. Es gibt eine lange exakte Folge

...
  πn(A,*) πn(X,*) πn(X,A,*)
πn-1(A)
...
dabei ist die Abbildung πn(A,*) → πn(X,*) durch die Inklusion induziert.


Die Rolle des Basispunkts. Und:
Die Operation der Fundamentalgruppe π1 auf den Homotopiegruppen πn

Für jeden Weg w von x1 nach x0 erhalten wir einen Gruppen-Homomorphismus
wn : πn(X,x0) → πn(X,x1)
auf folgende Weise:

Sei e0 Basispunkt von Sn. Die Einbettung von {e0} in Sn ist eine Kofaserung, also ist SnvI Deformationsretrakt von Sn×I. Sei r:Sn×I → SnvI Retraktion. Definiere

μn : Sn → SnvI durch μn(x) = r(x,1).
Unter dieser Abbildung μn wird e0 auf (e0,1) abgebildet:

(So eine Abbildung μn kann man natürlich auch anders konstruieren: Man ziehe einen Großkreis zu einem Punkt zusammen, man erhält auf diese Weise die punktierte Summe zweier n-Sphären und projiziere nun eine dieser n-Sphären auf das Einheitsintervall.)

Sei φ : (Sn,e0) → (X,x0). Das Bild von [φ] unter wn sei die Homotopieklasse der Abbildung (φ,w-1n

Sn → SnvI → X
(auf Sn×{0} nimmt man also die Abbildung φ, sie bildet (e0,0) auf x0 ab; auf {e0}×I nimmt man den Weg w-1 von x0 nach x1).

Im Fall n=1 ist w1([α]) = [w][α][w]-1, für α : (S1,x0) → (S1,x0).


Sei nun w ein geschlossener Weg (also x0 = x1). Dann gilt: