Unterräume

Dimension von Unterräumen

Sei V ein endlich erzeugter Vektorraum, sei U ein Unterraum von V.
  • Auch U ist endlich erzeugt.
  • dim U ≤ dim V
  • Ist dim U = dim V, so ist U = V.
Jede linear unabhängige Teilmenge in V hat Kardinalität höchstens n, insbesondere gilt dies für die linear unabhängigen Teilmenge in U, also gibt es linear unabhängige Teilmengen in U mit maximaler Kardinalität m. Sei S eine derartige Teilmenge. Es ist < S > ein Unterraum von U. Wäre dies ein echter Unterraum, so wähle ein u in U, das nicht zu < S > gehört: Dann ist S∪{u} eine linear unabhängige Teilmenge von U der Kardinalität m+1. Dies geht nicht. Also ist < S > = U. Insbesondere ist U endlich erzeugt und dim U = m ≤ n.

Ist m = n, so ist S eine linear unabhängige Teilmenge von V der Kardinalität n, also eine Basis von V. Also ist U = V.

Die Dimensionsformel für Paare von Unterräumen.

Satz. Seien U, U' endlich-erzeugte Unterräume eines Vektorraums. Dann sind auch die Unterräume U+U' und U∩U' endlich erzeugt und es gilt
dim U + dim U' = dim U∩U' + dim U+U'.


Tripel von Unterräumen

Seien U1, U2, U3 Unteräume des Vektorraums V.
Es gilt:
  • (U1+U2) ∩ U3   ⊇   (U1∩U3) + (U2∩U3)
  • U1 + (U2∩U3)   ⊆   (U1+U2) ∩ (U1+U2)

    Das Beispiel V = K2,
    • U1 = {(x,0) | x in K},
    • U2 = {(x,x) | x in K},
    • U3 = {(0,x) | x in K},
    zeigt, dass üblicherweise keine Gleichheit gilt!

Satz (Modularität). Ist U1 in U3 enthalten, so gilt
(U1+U2)∩U3 = U1+(U2∩U3)
(Man kann demnach die Klammern weglassen!)


Satz. Sind drei Unterräume U1, U2, U3 eines Vektorraums V gegeben und ist U1 in U3 enthalten, so ist die Menge
{ U1,   U2,  U3,   U1+U2,   U2+U3,   U1∩U2,   U2∩U3,   U1+U2∩U3  }
abgeschlossen unter Summenbildung und unter Durchschnittsbildung.
Unter der Voraussetzung U1 ⊆ U3 kann man also aus den Unterräumen U1, U2, U3 mit Hilfe der Operationen + und ∩ nur 5 weitere Unterräume konstruieren!

Man erhält folgendes Bild, in dem diese 8 Unterräume (und 0 und V) zusammen mit den immer gültigen Inklusionen eingetragen sind:


Weiterführende Bemerkungen (ohne Beweis)

Hier der größt-mögliche Unterraum-Verband, der vom einem Tripel von Unterräumen erzeugt werden kann:

Zum besseren Einsicht sind in den folgenden drei Bildern einige Unterverbände farbig markiert:

Von besonderem Interesse sind die folgenden beiden Knoten, da sie neben den beiden untersten und den beiden obersten Knoten die einzigen Knoten sind, die bei einer Vertauschung der Unterräume Ui invariant bleiben. (Siehe Aufgabenzettel 11, Aufgabe 3):

Man kann diesen Verband auf folgende Weise realisieren: Sei K ein Körper. Betrachte im K10 (mit Standard-Basis e1,..., e10) die folgenden drei Unteräume:
  • U1 = < e2, e5, e8,  e9, e10  >
  • U2 = < e3, e6, e7,  e9, e10  >
  • U3 = < e4, e5+e6,  e7,  e8, e10  >
Dann ist der von den Unterräumen U1, U2, U3 erzeugte Verband größt-möglich!

Im Bild rechts haben wir einigen Kanten Vektoren der Standard-Basis zugeordnet: verbindet eine derartige Kante die Knoten V' ⊂ V", so bedeutet die Angabe von ei dass gilt: V'+< ei > = V".



BIREP
Last modified: Sun Jan 9 10:03:47 CET 2005