Jede Woche (meist zum Wochenende hin) sollen an dieser Stelle einige Highlights des kommenden Bundeskongresses und Informationen über Bielefeld und Umgebung vorgestellt werden - soweit möglich thematisch gebündelt.
1. | Lukas Forscherland - Die Lichtwerkstatt |
2. | Ganz Ostwestfalen im Roboter-Fieber |
3. | Jüdische Mathematiker in der deutschsprachigen akademischen Kultur |
Zum Beispiel: Leopold Kronecker (1823-1891) | ||
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Zum Beispiel: Felix Hausdorff (1868-1942) | ||
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Zum Beispiel: Reinhold Baer (1902-1979) | ||
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Die Ausstellung | ||
Während des MNU-Bundeskongresses wird in der Bibliothek der
Universität Bielefeld (im Gebäudeteil C1)
die Wanderausstellung Jüdische Mathematiker in der
deutschsprachigen akademischen Kultur
gezeigt. Sie wurde von der Arbeitsgruppe Wissenschaftsgeschichte
am Historischen Seminar der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
unter Leitung von Prof. Moritz Epple zusammengestellt und
gehörte 2008 zu den Preisträgern im Wettbewerb "Kopf und Zahl"
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Ausstellungseröffnung ist schon am Samstag, 20.03.2010, 16:00 Uhr. Die Ausstellung kann von Schulklassen nach Voranmeldung in der Woche vom 22.03. bis zum 26.03.2010 besucht werden. | ||
Das Anliegen der Ausstellung | ||
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In den Jahren nach 1933 (und vereinzelt auch schon davor) setzte eine durch den Nationalsozialismus
erzwungene Emigrationsbewegung ein, die nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa umfasste.
Sie betraf neben politischen Gegnern vor allem die jüdischen Bürger Deutschlands
und der besetzten Staaten. Für die Wissenschaftsgeschichte waren ihre Folgen ohne Beispiel.
Eine der besonders stark betroffenen Disziplinen war die Mathematik.
In Deutschland verloren viele jüdische Mathematiker schon 1933 oder kurz danach
ihre Arbeitsmöglichkeiten. Wenige Jahre später war auch ihr Leben bedroht.
In den Jahrzehnten vor ihrer Vertreibung waren diese Mathematiker dagegen ebenso wie jüdische Mathematiker der vorhergehenden Generationen ein bedeutender Teil der Welt der Mathematik geworden. Der "Aufstieg durch Bildung", der jüdisches Leben im 19. und frühen 20. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum maßgeblich charakterisierte, gelang auch - und in erheblichem Maße - in der Mathematik. Diese Ausstellung möchte zeigen, in welch beeindruckender fachlichen wie professionellen Breite jüdische Mathematiker seit dem 19. Jahrhundert und bis zu ihrer Vertreibung ab 1933 die mathematische Kultur in den deutschen Staaten mittrugen. Zwar kann an die Tätigkeit der jüdischen Mathematikerinnen und Mathematiker nicht erinnert werden, ohne die späteren Schicksale vieler Beteiligter ins Bewusstsein zu rufen, und ebenso wäre es fragwürdig, sich die akademischen Erfolge des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts zu vergegenwärtigen, ohne auf die frühere, Jahrhunderte währende Ausgrenzung jüdischer Bürger hinzuweisen. Dennoch sollen hier vor allem die Zeugnisse eben jenes Zeitraums nach der rechtlichen Gleichstellung jüdischer Bürger und vor 1933 zur Sprache kommen, in welchem jüdischen Mathematikerinnen und Mathematikern im deutschsprachigen Raum die bedeutendsten Erfolge gelangen. | ||
Der Aufbau der Ausstellung | ||
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Konzeption der Ausstellung | ||
Birgit Bergmann, Moritz Epple (Arbeitsgruppe Wissenschaftsgeschichte, Universität Frankfurt am Main),
Walter Purkert (Arbeitsstelle Hausdorff-Edition der Nordrhein-WestfälischenAkademie der Wissenschaften, Bonn), David E. Rowe (Arbeitsgruppe Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften, Universität Mainz), Erhard Scholz (Arbeitsgruppe Geschichte der Mathematik, Universität Wuppertal), Annette Vogt (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin) In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum, Frankfurt am Main Bisherige Ausstellungsorte: Frankfurt am Main, Göttingen, Hamburg, Erlangen, Bonn, Magdeburg, München, Berlin, Gießen, Regensburg, Heidelberg, Hagen, Münster. Ein Ausstellungskatalog (mit dem Titel der Ausstellung) ist im Springer-Verlag erschienen (Berlin Heidelberg 2009), herausgegeben von Birgit Bergmann und Moritz Epple. | ||