Speicherplatz/Backup
Die Daten eines Nutzers landen üblicherweise in seinem Home-Verzeichnis. Darüber hinaus gibt es weitere Speichermöglichkeiten mit unterschiedlichen Charakteristiken. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht.
Das Homeverzeichnis unter /homes/
Normalerweise werden hier Ihre Daten gespeichert. Jeder Benutzer hat ein eigenes Homeverzeichnis, auf das nur er selbst Zugriff hat. Die Daten liegen auf einem Speichersystem am HRZ und werden auf dem Rechner, auf dem Sie sich einloggen, über das Netzwerk eingebunden. Folglich ist die Geschwindigkeit der Datenübertragung meist nicht so schnell wie bei einer lokalen Festplatte. Da nicht unbegrenzt Platz zur Verfügung steht, hat jeder Nutzer eine Quota, die nicht überschritten werden kann. Mit dem Befehl quota kann man seinen aktuellen Platzverbrauch und die (harte) Limite abfragen. Bei Überschreiten von 80% der Quota erhält man per Email eine Aufforderung, mal aufzuräumen. Von den Homeverzeichnissen werden regelmäßig Snapshots erstellt, sowie jede Nacht ein Backup auf Band.
Das Verzeichnis unter /vol/data
Für größere Datenmengen, etwa Ergebnisse von Simulationen, oder zum archivieren älterer Projekte (jedoch nicht für private Foto- und Filmsammlungen) steht jedem Benutzer unter /vol/data/USERNAME ein weiteres Verzeichnis zur Verfügung. USERNAME ist dabei durch den eigenen Login-Namen zu ersetzen. Dieses Verzeichnis hat weitgehend dieselben Eigenschaften wie das Homeverzeichnis. Es werden ebenfalls Snapshots und eine Sicherung auf Band erstellt. Seinen eigenen Verbrauch kann man mit dem Befehl /usr/bin/quota -svm -f /vol/data abfragen. Die angezeigte Limite von 1000GB ist dabei rein formal; sie soll und kann nicht ausgenutzt werden. Das Filesystem /vol/data erscheint erst, wenn man es anspricht, etwa mit ls -l /vol/data/USERNAME.
Snapshots
Vom Homeverzeichnis und von /vol/data werden in regelmäßigen Abständen Snapshots gemacht, welche den Zustand des Filesystems zum jeweiligen Zeitpunkt festhalten. Wenn Sie versehentlich eine Datei oder einen ganzen Verzeichnisbaum gelöscht haben, oder zu einer früheren Fassung einer Datei zurückkehren möchten, können Sie sich einen Snapshot zu einem passenden Zeitpunkt aussuchen, und die gewünschten Dateien von dort zurückkopieren. Es gibt mehrere Snapshot-Serien (stündlich, mehrmals täglich, täglich, wöchentlich, monatlich) mit unterschiedlichen Lebensdauern. Diese befinden sich in einem versteckten Unterverzeichnis .snapshot, welches in jedem Verzeichnis zu finden ist. Achtung: das Verzeichnis .snapshot ist sehr versteckt: es wird mit einem Filemanager oder mit dem Befehl ls -a nicht angezeigt. Man muss es explizit ansprechen, etwa mit ls .snapshot oder cd .snapshot, oder man gibt es im Filemanager explizit an.
Cloudspeicher Sciebo
Die NRW-Hochschulen bieten unter dem Namen sciebo einen gemeinsamen Cloudspeicher an. An der Uni Bielefeld ist dieser für alle Mitarbeiter freigeschaltet. Man muss sich dafür registrieren (siehe Anleitung). Es ist auch möglich, Speicherplatz für Projekte anzulegen. Man kann auf den Speicher über ein Webinterface zugreifen, oder über das owncloud-Clientprogramm. Im Webinterface kann man einzelne Dateien oder Verzeichnisbäume für andere sciebo-Mitglieder oder externe Benutzer freischalten, falls nötig auch mit Schreibberechtigung, oder mit Passwortschutz. Mit dem Clientprogramm kann man lokale Ordner mit Ordnern im Cloudspeicher synchronisieren. Auf allen Linux-Rechnern ist der owncloud-Client installiert. Bitte legen Sie den zu synchronisierenden Ordner auf die lokale Platte in /var/data/USERNAME, und nicht wie von owncloud vorgeschlagen ins Homeverzeichnis. Beachten Sie auch, dass der Cloudspeicher nicht für besonders vertrauliche Daten geeignet ist (aber immer noch besser ist als Dropbox und Co.). Speichern Sie nicht wiederbeschaffbare Daten auch nicht ausschließlich in der Cloud (da wird kein Backup gemacht).
Die lokalen Verzeichnisse unter /var/data (früher /var/tmp)
Auf jedem Rechner steht allen Benutzern ein Verzeichnis /var/data zur Verfügung. Es befindet sich lokal auf der Festplatte des Rechners und wird nicht ins Backup gesichert.
Aus diesem Grund sind die Daten nicht gegen einen Hardwaredefekt geschützt. Auch bei einem Tausch des Rechners oder einer Neuinstallation können sie verschwinden. Deshalb sollte man dieses Verzeichnis nur für temporäre Daten verwenden, etwa die Ergebnisse einer Simulation vor der Weiterverarbeitung, oder für Daten, die leicht wiederbeschafft werden können. Falls Sie von /var/data Gebrauch machen wollen, erzeugen Sie darin ein Verzeichnis mit Ihrem Loginnamen, und stellen Sie sicher, dass nur sie Zugriff zu den Daten in diesem Verzeichnis haben. Mit dem Befehl df -h /var/data können Sie feststellen, wieviel Platz noch vorhanden ist. Die Ausgabe sieht etwa so aus:
Filesystem | Size | Used | Avail | Use% | Mounted on |
/dev/sda4 | 43G | 24G | 17G | 60% | /var/data |
Auf neueren Rechnern ist das /var/data-Verzeichnis 100GB groß. Hier haben Sie eine gute Chance, ausreichend Speicherplatz zu finden.
In der folgenden Tabelle haben wir die Eigenschaften der verschiedenen Speicherorte zusammengefasst.
Name | Ort | Größe | Schneller Zugriff |
Verteilung | RAID | Backup | Haltezeit | Privates Verzeichnis |
/homes | Server | + | + | + | + | + | ∞ | + |
/vol/data | Server | + | + | + | + | + | ∞ | + |
/var/data | lokal | +/++ | +++ | - | - | - | +/- | +/- |