Jede Woche (meist zum Wochenende hin) sollen an dieser Stelle einige Highlights
des kommenden Bundeskongresses und Informationen über Bielefeld und
Umgebung vorgestellt werden -
soweit möglich thematisch gebündelt.
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Bielefeld - ein Teil des südlichen Nordostwestfalens
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Ostwestfalen
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Wo sonst in der Welt haben Sie die Möglichkeit, alle Himmelsrichtungen
auf einmal zu nennen? Die Region Ostwestfalen ist zweigeteilt, in Nordostwestfalen
(Bielefeld, Gütersloh, Minden) und Südostwestfalen (Paderborn, Höxter),
und Bielefeld und Gütersloh bilden das südliche Nordostwestfalen. Wobei
man von Nordost-Westfalen, nicht von Nord-Ostwestfalen spricht.
Heutzutage wird immer das alte Fürstentum Lippe mit eingezogen: Man
wirbt für OWL, Ostwestfalen-Lippe.
Das Fürstentum Lippe war bis 1947
ein Freistaat und war sehr zurückhaltend, sich nach dem zweiten Weltkrieg in das neue
Ländersystem zu integrieren,
es pochte auf seine Eigenständigkeit (Lipper Punktation) und behielt sich
vor, dass es über die Eingliederung eine Volksabstimmung geben müsse (Lipper
Vorbehalt).
Hier sollte man daran erinnern, dass
das Landeswappen von Nordrhein-Westfalen dreigeteilt ist: die linke Welle
steht für das Rheinland, rechts sieht man ein Pferd, das Symbol Westfalens, zusätzlich
aber gibt es unten die
Lippische Rose. (Bevölkerung NRW insgesamt: 18 Millionen, Lippe: 355 000).
Das Verwaltungszentrum von OWL findet sich entsprechend in
Detmold, dem Zentrum Lippes.
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Hermannsschlacht und Widukind
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Hermanns-Denkmal
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Lange Zeit hatte man angenommen, dass die Schlacht (im Jahre 9 u.Z.)
zwischen Römern (unter Varus)
und den Germanen (unter Hermann, oder eher Arminius, dem Cherusker) im
Teutoburger Wald
stattfand - dort errichtete ein Detmolder im 19.Jahrhundert ein beeindruckendes Denkmal.
Viele Funde sprechen aber eher für Kalkriese im Wiehengebirge.
Durch diese Schlacht wurde das Vordringen der Römer nach Norddeutschland
gestoppt. Wenn auch das Denkmal wohl am falschen Ort steht, so hat man von dort aus
einen wirklich schönen Rundblick! (Exkursion E 01.02.)
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Dagegen wurde die Einverleibung des Nordwesten Deutschlands in das
Karolingerreich nicht gestoppt.
Die Sachsen unter Führung von Widuking unterlagen um 780 Karl dem Großen
- das Widukind-Grabmal soll sich in Enger befinden. Vielleicht.
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Externsteine
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Die Externsteine sind eine bizarre Felsgruppe im Teutoburger Wald,
wahrscheinlich war dies schon in vorchristlicher Zeit ein Kultplatz. Später
(um 1000?) wurden dann zwei Kapellen in den Fels gehauen, von etwa 1130 stammt
ein großes Felsrelief mit einer Kreuzabnahme.
(Im Rahmen der Exkursion E 01.02 werden auch die Externsteine besucht.)
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Weser-Renaissance
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Rathaus in Lemgo
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Bei den Exkursionen nach Bückeburg, Detmold, Lemgo, Minden und Paderborn
wird man immer wieder auf Gebäude stoßen, die man der Weser-Renaissance
zurechnet. Die Jahre 1520 - 1630 gelten als Zeitraum wirtschaftlicher Blüte im
ganzen Umkreis der Weser, die Weser selbst war damals wichtiger Handelsweg.
Charakteristisch sind Wendeltreppentürme, reich geschmückte Fassaden und
Erker.
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Steinhagen
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10 km westlich von Bielefeld liegt Steinhagen - seit etwa 1650 wird dort
Kornweinbrannt gebrannt, mit Wacholder aromatisiert: der Steinhäger.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es dort insgesamt 20 Hausbrennereien,
heute stellen noch zwei
Brennereien den Steinhäger her - in einer länglichen Flasche aus braunem
Steinzeug.
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Mittelständische Unternehmen
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Es gibt in der Region eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen, die
einen weltweiten Ruf besitzen. Einige sind hochspezialisiert und gelten als
ziemlich einzigartig. Wichtige Bereiche:
Maschinenbau, Lebensmittelindustrie, IT-Industrie, Automatisierungstechnik
und Möbelindustrie. Im Rahmen des Exkursionsprogramms gibt es eine Reihe derartiger
Betriebsbesichtigungen.
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Auf den Spuren Gehrys
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MARTa, Herford
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Es gibt in OWL mehrere Gebäude, die von Frank Gehry konzipiert wurden: so das
Energie-Forum in Bad Oeynhausen, vor allem aber das Museum für zeitgenössige Kunst und Design
MARTa in Herford. Bei der Eröffnung von MARTa
verglich Gehry es mit dem Museum of Modern Art (MoMA) in New York, das für ihn
eher ein Container oder ein Warenhaus sei:
schauen Sie, wie schrecklich die herrlichen Bilder darin wirken.
In der Planungsphase sei dort immer wieder betont worden,
man wolle keinen Museumsbau a la Bilbao im Gehry-Stil. Und
Gehry fügte hinzu: Herford ist meine Rache. Die Süddeutsche
verspottete allerdings das Museum als "Klinkerhörnchen": der rote Klinker
verleihe dem Museum einen Hauch von Sparkasse.
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Gütersloh: Bertelsmann und sein Einfluss auf das deutsche Bildungssystem.
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